Auch Hunde wollen manchmal ihre Ruhe haben

Hundeschule: Auf die Körpersprache kommt es an: Zwölf Kinder lernen, ihre Freunde auf vier Pfoten besser zu verstehen.

<strong>Krefeld. Tammy legt die Ohren an, geht ein paar Schritte zurück und fängt plötzlich an zu kläffen. Wirklich angsteinflößend ist das Bellen des kleinen weißen Maltesers zwar nicht gerade, aber irgendetwas scheint ihm gerade nicht geheuer zu sein. Ratlos steht sein Frauchen Joana daneben. Was will mein Hund mir nur sagen? Eigentlich schade, dass des Menschen liebster Freund nicht sprechen kann - denn dann würden viele Probleme zwischen Halter und Vierbeiner erst gar nicht auftreten. Besonders Kinder können das Verhalten oft nicht richtig deuten. Doch wenn man die Körpersprache seines haarigen Lieblings kennt, ist ein entspanntes Zusammenleben durchaus möglich. Der Verein für Deutsche Schäferhunde in Krefeld-Oppum bietet zum ersten Mal ein Kinderferienprogramm an, bei dem die Kommunikation zwischen Mensch und Tier traniert werden kann. "Hunde sind keine Spielzeuge, das müssen die Kinder erst einmal kapieren. Viele Mädchen verwechseln ihren Hund mit einer Puppe und ziehen ihm Jäckchen oder Käppchen an", erzählt der Vorsitzende des Vereins, Frank Heghmans, kopfschüttelnd. "Dabei haben Hunde genau so wie wir Menschen ihre Launen und wollen auch einmal in Ruhe gelassen werden." Aber das können die Vierbeiner ja leider nicht sagen. Statt dessen stellen sie sich völlig starr und richten ihre Rute nach oben. Spätestens dann ist Vorsicht angesagt. Frank Heghmans fügt noch hinzu: "In vielen Fällen sollte man den Hundehalter erst einmal erziehen!"

Eine solche Maßnahme ist aber bei den insgesamt zwölf Kindern, die sich mit ihren Hunden beim Kurs angemeldet haben, nicht von Nöten. Lediglich der tierische Anhang muss ab und zu in die Schranken gewiesen werden. Die Empfindungen des eigenen Hundes zu erkennen und zu respektieren, ist das Ziel des einwöchigen Ferienprogramms.

Die neunjährige Joana ist mit ihrem kleinen Malteser Tammy gekommen. Er ist sehr ängstlich und bellt fremde Hunde oft an. Zwischen den größeren Schäferhunden, Collies und Golden Retrievern wirkt er tatsächlich etwas verloren. Jetzt ist erst einmal Beschnuppern angesagt, zum Kennenlernen.