Ausstellung im Südbahnhof: Nofretete aus Garn, Pailetten und Goldfaden
Die internationale Textilgruppe Krefeld zeigt im Südbahnhof die künstlerische Spannbreite von „Verbindungen“.
Krefeld. Zum 20-jährigen Bestehen der internationalen Textilgruppe Krefeld werden bis zum 10. Januar 2013 textile Kunstwerke im Südbahnhof ausgestellt. Was sich hinter dem Namen „VerBindungen“ verbirgt und auf welch mannigfaltige Weise dieser Begriff künstlerisch zu interpretieren ist, zeigt das Werk der Kuratorin Ortrud Eckelbloom selbst am besten. Sie hat ein Mosaik aus neun verschiedenen Flächen mit Seide überspannt, die das Zentrum der Stadt Krefeld repräsentieren.
Die an den vier Seiten angebrachten Bänder symbolisieren die vier Wälle Krefelds. In seiner Gesamtheit heißt das Exponat „Samt und Seide“ und ist eine Homage an die Stadt mit der schillernden Vergangenheit. „Textil heißt Verbindungen“, erläutert Eckelboom zur feierlichen Eröffnung an Gleis drei des alten Bahnhofs und zeigt, wie weit sich der Bogen spannen lässt. „Verbindungen bestehen nicht nur innerhalb der Textilien, sondern auch in Bezug auf die hier ausstellenden Künstler, zwischen dem Textilgewerbe und der Stadt.“
Rund 100 Gäste erleben bei der Eröffnung eine bunte Mischung aus Wort- und Musik-beiträgen. Dazwischen führt Dieter Brenner, Pressesprecher im Haus der Seidenkultur, mit Charme durch das Programm.
Die Exponate zeigen alle textilen und handwerklichen Techniken, die durch künstlerische Bearbeitung verbunden und dadurch neu entdeckt werden. Die Disziplinen sind Bildhauen, Goldfadensticken, Malen, Keramiken, Papierschöpfen, Perlensticken, Textilgestaltung, Zeichnen, Weben, Sticken und Nähen. Wie die Materialien dabei miteinander verbunden werden, hängt von den einzelnen Künstlern ab.
Die „Nofretete“ von Ute Kühr zeigt beispielhaft wie aus Garn, Pailletten, Goldfaden und großer künstlerischer Begabung ein Kunstwerk mit höchster Strahlkraft entstehen kann. Angelika Hecht-Schnee-Schneewolfs „Oil on Cave“ ist nicht minder beeindruckend. Es zeigt die enorme Spannbreite der Möglichkeiten innerhalb der Textilkunst. Die dunkle Verbindung aus Öl und Stoffen erhebt sich aus der Zweidimensionalität und fesselt das Auge.
Im Südbahnhof stellen aus: Die Kuratorin Ortrud Eckelboom, Gabrielle Eichholtz, Angelika Hecht-Schneewolf, Monika Karcher, Elise Kloppers, Ute Kühr, Ursula Lindner, Helga Mewes, Prof. Annette Pöllmann, Alexandra Röhrs, Dorothea Sprothen-Scheidt und Gäste.
Die Ausstellung ist jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 11 bis 16 Uhr sowie jeden vierten Donnerstag im Monat von 16 bis 19 Uhr zu besichtigen.