Spielerisch aufklären mit dem Aids-Mobil
Stadt und Aids-Hilfe arbeiten zusammen, um Schüler für die Krankheit und HIV zu sensibilisieren.
Krefeld. Bis zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember dauert es zwar noch, doch Harriet Fischer, Aidskoordinatorin der Stadt, und Anja Wiese von der Aids-Hilfe sind schon jetzt mit ihrem HIV/Aids-Mobil unterwegs. „Wir fahren zu den Schülern und wollen mit ihnen ins Gespräch kommen“, betont Fischer, die am Mittwoch mit der dreirädrigen Ape an der Gesamtschule Kaiserplatz vorfuhr.
Ein Glücksrad, ein Quiz, Süßigkeiten, Kondome und Flyer haben die beiden Frauen dabei, um die Schüler für das Thema zu sensibilisieren. Kaum läutet es zur Pause, scharen sich die Kinder um den Stand. „Aids, das ist ’ne Krankheit oder so“, raunt ein Schüler seinem Freund zu.
Dass noch immer Aufklärungsbedarf besteht, weiß Anja Wiese. „Jede Generation hat ähnliche Fragen“, sagt sie. „Es ist auf jeden Fall ein aktuelles Thema.“ Martina Rummeling, Lehrerin und Aidskoordinatorin der Gesamtschule, freut sich über den Besuch: „Es ist notwendig, dass Experten von außerhalb kommen.“
Im Biologieunterricht werde zwar über HIV und Aids gesprochen, aber das reiche nicht. „Die Experten haben mit Betroffenen zu tun und sind im Thema drin.“ Bürgermeister Frank Meyer ist ebenfalls zur ersten Station des Mobils gekommen. „Es ist gut, dass Stadt und Schulen Hand in Hand gehen“, meint er.
Marlene und Annika hatten das Thema Aids schon im Unterricht, beantworten aber trotzdem eine Quizfrage falsch. „Wir dachten, dass man sich bei einem Zungenkuss anstecken kann“, sagt Annika. Flora Lemke, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Aidshilfe, macht das Quiz mit den beiden. „Die Frage beantworten die meisten falsch“, sagt die 19-Jährige.
Normalerweise ist sie mit dem Safer-Sex-Team in Diskotheken unterwegs. „Es ist erstaunlich, die 20- bis 25-Jährigen wissen weniger als die Schüler“, bemerkt sie. Fischer und Wiese wollen mit ihrem Mobil verhindern, dass es den Schülern in zehn Jahren auch so geht: „Wir wollen Nachhaltigkeit schaffen“, betonen beide.