Ausstellung: Packende Bilder der Wildnis
Die Naturschützer Silke und Rainer Schimpf stellen Fotos in der Scheune aus: Vom deformierten Orca bis zum waidwunden Rhino.
Krefeld. Majestätisch schwimmt der Orca auf dem Foto im tiefen Schwarzblau des Meeres. Erst auf den zweiten Blick erkennt der Betrachter, dass etwas mit dem Schwertwal nicht stimmt: Die Rücken- und Seitenflosse des Tieres fehlen. Es ist das weltweit erste dokumentierte Bild eines deformierten Orcas: „Das Tier ist aufgrund der ganzen Schadstoffe und Gifte im Wasser behindert geboren worden“, erklärt Rainer Schimpf, der das Foto geschossen hat.
Das Bild ist Teil einer faszinierenden Fotoausstellung im Krefelder Zoo. Seit Samstag werden in der Zooscheune großformatige Bilder der Naturfotografen und Umweltschützer Silke und Rainer Schimpf gezeigt. Ausgestellt werden Fotografien vom Leben der Tiere sowohl unter Wasser als auch an Land.
Über 700 Rhinozerosse sind in den letzten Jahren in Südafrika nur in dem Glauben gewildert worden, dass das Horn potenzsteigernd wirkt. Schimpf erklärt, dass das Horn eigentlich aus dem gleichen Material wie unsere Fingernägel besteht. So lange aber die hohe Nachfrage aus Asien kommt, werden die Tiere immer brutaler gejagt. „Ein Kilogramm Horn wird mit etwa 25 000 Euro aufgewogen“, sagt der Umweltschützer. Der Verdacht liege sogar nahe, dass auch die Nashörner in deutschen Zoos von den organisierten Banden nicht mehr sicher seien. Zoosprecherin Petra Schwinn: „Je größer die Nachfrage, desto größer ist die Gefahr für uns.“
Rainer und Silke Schimpf sind nicht nur ambitionierte Fotografen und Taucher. Umweltschutz und Sensibilisierung für aktives Handeln steht bei ihnen an erster Stelle. In Südafrika organisiert das Paar Meerestouren für Touristen und Medien. „Die Ausstellung soll das Bewusstsein für bedrohte Tierarten wecken. Auch Zootiere leben in freier Wildbahn, das soll den Zoobesuchern deutlich gemacht werden“, erklärt die Zoosprecherin.
Neben Bildern von Wildtieren sind auch drei Fotos aus Krefeld dabei: Orang-Utan Mutter Lea, die ihr Baby im Arm hält, ein beeindruckendes Portrait von Gorilla Kidogo und ein Bild von Nashornbaby Nabila und seiner Mutter.
Bis Mitte Dezember können Besucher die Fotos in der Zooscheue betrachten. Sie werden am 18. Dezember versteigert. Der Erlös wird zu gleichen Teilen in die Organisationen „Rhino Trust“ und „Ocean messengers“ fließen.