Criminale: Der Niederrhein freut sich auf Mord und Totschlag
2011 findet das 25. Treffen der Krimiautoren in Gladbach, Krefeld und Viersen statt.
Niederrhein/Krefeld. Die Vorfreude ist schon da. Auf Mord und Totschlag. "Auch wenn das sonst als erfreuliche Angelegenheit doch eher selten ist", sagt Gert Fischer, Mönchengladbachs Kulturdezernent. Aber ist ja alles auch nur im literarischen Sinne gemeint. Denn die 25. Criminale kommt - hoffentlich nicht mit echten Mördern. Das Städte-Trio Mönchengladbach, Krefeld und Viersen holte das jährliche Treffen der deutschsprachigen Krimiautoren 2011 an den Niederrhein. Die Entscheidung des "Syndikats", der 450 Krimi-Autoren starken Vereinigung fiel einstimmig aus.
Der Tatort steht also fest, jetzt muss das Verbrechen akribisch geplant werden. Die Besucher können sich auf spannende Lesungen freuen - und Autoren auf Seminaren ihren mörderischen Erfahrungsschatz erweitern. Bei der diesjährigen Auflage der Criminale in Wien gab es Fortbildungen zu Themen wie Sprengstoff. "Man muss ja wissen, worüber man schreibt", sagt Arnold Küsters, Gladbacher Mitglied des Syndikats und Initiator der Bewerbung.
2007 nahm er das erste Mal an einer Criminale teil und war begeistert. Für die Jubiläumsausgabe 2011 stand noch kein Bewerber fest. "Deshalb dachte ich mir, bevor einer kommt und sie dir wegschnappt, hebst du die Hand", erinnert sich Küsters.
Aber ohne Hilfe geht es natürlich nicht. Beim Mönchengladbacher Kulturbüroleiter Thomas Hoeps rannte er mit seinem Vorstoß offene Türen ein, und auch bei den "Sisters of Crime", dem Netzwerk deutscher Krimiautorinnen, fand er Unterstützung. Deren Mitglied Ina Coelen aus Krefeld war bereits 2004 bei der Criminale am nördlichen Niederrhein dabei und organisiert regelmäßig die Krefelder Krimitage.
Neben den drei "Hauptstädten" sollen weitere Orte aus der Umgebung eingebunden werden. Neuss und Kempen machen etwa schon mit. "Es soll ein regionales Ereignis werden", versprechen die "Macher". Höhepunkt dürften die Lesungen an besonderen Orten werden. In Wien war’s die Kanalisation, was könnte der Niederrhein bieten? Arnold Küsters lässt da schon mal seine Fantasie spielen. "In Nettetal wird ein Krematorium gebaut, das könnte ich mir gut vorstellen." Im Internet haben Hoeps und Co. schon eine Karte angelegt, auf der die Tatorte der Autoren aufgelistet sind. Einige unschuldige Flecken gibt’s aber noch, zum Beispiel Kempen. Fischer: "Da müssen noch ein paar Leute umgebracht werden." Bis 2011 haben die Autoren noch Zeit.