Kultur findet Stadt Die Kunstwelt kommt zu den Krefeldern
Zwischen mehr als 100 Angeboten konnten sich die Besucher am Samstag in der Innenstadt bewegen. Die Veranstalter sind mit der Resonanz zufrieden.
Krefeld. Je mehr sich der Besucher der Innenstadt näherte, desto deutlicher summte, brummte, rezitierte, musizierte, und klatschte die Menge: Die fünfte Auflage von „Kultur findet Stadt(t)“ schuf ein Krefeld-Erlebnis, das viele Besucher begeisterte.
Über 800 Kultur-Akteure, von denen die Musikschule die meisten mitbrachte, waren am Wochenende zwischen Rhein-, Hoch- und Königstraße unterwegs. Erstmals gestalteten die Bayer-Symphoniker bereits am Freitagabend den Auftakt auf dem Platz an der Alten Kirche. Obwohl das Wetter nicht zum Verweilen einlud, verfolgten über 300 Gäste das Eröffnungskonzert.
Auch am Samstag ließen sich die Krefelder auf das Kulturfest mit mehr als 100 Programmpunkten aus Musik, Literatur, Theater, Kunst und Mitmach-Aktionen ein. Vom Theater bis zum Neumarkt herrschte eine heitere Stimmung in der Stadt.
So war es für die Jugendlichen des Kreschtheaters gar keine Schwierigkeit, spontan auf der Straße immer wieder Kandidaten für ihre Improvisation „Quizoola!“ zu finden. Die Fragen, rund 2000 befanden sich auf dem Kresch-Zettel, wechselten zwischen Sachlichkeit und Intimität. „Strange“, fand Michaela (18) diesen Dialog.
Ein paar Schritte weiter lasen Krefelder aus ihren Lieblingsbüchern. Um entspannd 200 Papphocker in Gestalt von gestapelten Büchern oder einen der 50 Liegestühle. nt zuhören zu können, nutzten die Festbesucher hier und an anderen Stellen gerne die ru
Designer, Künstler und Kulturvereine präsentierten sich an rund 50 Ständen entlang der Rhein- und Königstraße. Damit wurde der etablierte Kulturmarkt in das Kultur-Stadt-Festival integriert. Auf der Kulturmeile stellte auch die Kulturfabrik ihre Veranstaltungen vor. Welle Niederrhein lud Kinder ein, Nachrichten ins Mikro zu sprechen und rund 50 Schüler waren mutig genug und probierten ihre Radio-Stimme aus.
Auf Mini-Bühnen zwischen den Ständen an der Rheinstraße präsentierte die Musikschule einen Querschnitt durch alle Fachbereiche von Akkordeon, über Blockflöten bis zur Rockband. Später schwebten über der ganzen Rheinstraße die Klänge der Turmbläser von der Dionysiuskirche.
„Hier wird der ganzen Familie etwas geboten“, sagten Maren und Markus Korsch. Die Familie war erst mittags zum Brass-Band-Konzert des Stadtpark-Gymnasiums in der Stadt. Abends kam sie wieder, um Breakdance und Zauberei auf dem Neumarkt zu sehen. Dort hatten vorher die Chorklassen der Musikschule und das Junge Streichorchester gezeigt, dass klassische und moderne Stücke gleichermaßen begeistern können.
„Sehr zufrieden“ mit der Veranstaltung zeigte sich Stadtmarketing-Leiter Uli Cloos. Besonders beeindruckt zeigte er sich von der Lesung in der Mennonitenkirche, bei der Vertreter aus Christentum, Judentum und Islam zum Thema „Liebe, Verständnis und Miteinander“ aus den Heiligen Schriften lasen. Gerade dieser Programmpunkt habe gezeigt, dass Kultur nicht immer eine große Bühne brauche. „Wir setzen mit diesem Fest eher auf Qualität als auf Quantität.“ Dieses Erfolgskonzept soll auch in 2016 weiter verfolgt werden, wenn es am 3. und 4. Juni wieder heißen wird: „Kultur findet Stadt(t)“.
Mit den südlichen Klängen von „Buscaluno“ und „Media Noche“ und anderen Bands kehrte am Abend noch ein Gefühl von Sommer in der Innenstadt ein. Und so summte, musizierte, tanzte und klatschte die City bis in die Nacht.