Ramadan 30 Tage der inneren Reinigung

Ab Donnerstag gilt der Ramadan. Viele Krefelder Muslime befolgen dann die strengen Regeln des heiligen Fastenmonats.

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Krefeld. Wenn am Donnerstag beim Sonnenaufgang ein schwarzer von einem weißen Faden unterschieden werden kann, beginnen für die rund 20 000 gläubigen Muslime in Krefeld harte Zeiten: Ramadan, 30 Tage Fasten. „Es dient der Reinigung, Läuterung und der Barmherzigkeit“, erklärt Mesut Akdeniz, gläubiger Moslem und Vorsitzender der Union türkischer und islamischen Vereine, der Dachorganisation von 15 Vereinen mit etwa 15 000 Mitgliedern in Krefeld und Umgebung.

Ramadan (18. Juni bis 16. Juli)ist ein Monat, in dem Gott zum Menschen spricht. Das Fasten im Monat Ramadan stellt eine der fünf Säulen des Islams dar. Sie gehört zu den Hauptpflichten, die ein Muslim als Gottesdienst durchführt. Im Gegensatz zu den anderen Religionen ist das Fasten der Muslime auf den ganzen Tag verteilt. Es darf von Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang nicht gegessen und nicht getrunken werden.

Aber das Fasten beschränkt sich nicht nur auf diese äußeren Pflichten, er hat euch eine „innere“ Dimension: Der Muslim soll sich demnach gänzlich von Sünden befreien, nichts Schlechtes reden und tun. Auch Rauchen oder der Beischlaf ist in dieser Zeit aus religiösen Gründen nicht erlaubt.

Die Fastenpflicht für Muslime beginnt mit der Pubertät. Ausgenommen sind jedoch Kinder, Reisende sowie alte und kranke Menschen. Auch Schwangere und stillende Frauen sind unter der Voraussetzung des Nachfastens vom Fasten im Ramadan befreit. Das heißt, die verpassten Fastentage müssen später nachgeholt werden. „Niemand wird dazu gezwungen“, stellt Akdeniz fest, „aber für gläubige Muslime ist das ein Teil des Lebens. Auch wenn die ersten Fastentage hart sind.“ Nach dem Ramadan stelle sich ein Gefühl ein, als „sei man näher an Gott, stelle man sich neue Vorsätze.“

Zum Ende der Fastenzeit, in diesem Jahr vom 17. bis 19. Juli, feiern die Muslime das Ramadanfest (Id al-Fitr), das Fastenbrechen. Das Fest beginnt mit dem Gemeinschaftsgebet und dem Entrichten der Almosen an bedürftige Menschen. Es verläuft in einer fröhlichen und festlichen Stimmung über drei Tage. „Es ist vergleichbar dem Weihnachtsfest der Christen“. Nach dem Opferfest (vergleichbar Ostern) ist das Fastenbrechen das zweithöchste Fest der Muslime. Die sich jährlich veränderten Ramadan-Zeiträume erklären sich aus den unterschiedlichen Zeitrechnungen. Der islamische Kalender richtet sich nach dem Mond und ist um zehn Tage kürzer als der Gregorianische.

Seinen Anfang markiert der Aufgang der neuen Mondsichel. Das Datum wird häufig auch als „Geburt des neuen Mondes“ bezeichnet. Das Fasten beginnt exakt nach Minuten festgelegt in der Morgendämmerung, ab dem Frühlicht, vor dem sogenannten Fadjr-Gebet und endet mit dem Sonnenuntergang, dem Beginn des Magreb-Gebetes.