Astronomie Bilder aus den unendlichen Weiten des Weltalls

Elmar Rixen macht Fotos von entfernten Galaxien. Im April war er in Namibia und hat dort die „Säulen der Schöpfung“ festgehalten.

Hobby-Astronom Elmar Rixen die "Säulen der Schöpfung" abgelichtet.

Foto: Privat: Elmar Rixen

Krefeld. Es herrscht nahezu völlige Dunkelheit in der weiten Wüstenlandschaft im Westen Namibias. Die nächsten unnatürlichen Lichtquellen sind hundert Kilometer entfernt. Die Luft ist klar. Über Elmar Rixen zieht die Milchstraße in ihrer ganzen Pracht vorbei. Der erfahrene Hobby-Astronom hat ein computergesteuertes Spiegelteleskop mit einem halben Meter Durchmesser auf den 7000 Lichtjahre entfernten Adlernebel ausgerichtet. In dieser Nacht im April wird er mithilfe einer speziellen Astro-Kamera fünf Bilder mit einer Gesamtbelichtungszeit von zweieinhalb Stunden machen.

Foto: Dirk Jochmann

Die Leidenschaft für weit entfernte Himmelskörper hegt Elmar Rixen schon lange. „In der Jugend habe ich mein erstes Teleskop bekommen und war da schon hin und weg“, sagt der 68-Jährige. Während bei seinen Altersgenossen das Interesse an den Wundern der Astronomie schnell nachließ, hatte es den damals 14-Jährigen schon längst gepackt. „An Weihnachten habe ich im Garten den Orion-Nebel beobachtet und meiner Mutter gesagt: ‘Schau mal, ein Stern entsteht’. Meine Mutter hat nur geantwortet: ‘Junge, zieh dir was an. Es wird kalt’“, erinnert sich Rixen an die Anfänge einer Passion zurück, die er noch immer in vollen Zügen auslebt.

Später, während seiner Zeit als Grundschullehrer, ließ er seine Schulklassen immer wieder an seinem Wissen teilhaben und zeigte ihnen seine selbst gemachten Bilder von Objekten im Weltall. Aufnahmen für die er, wie im vergangenen April, schon etliche Male nach Namibia gefahren ist.

„Es ist ein Land mit einer faszinierenden fremden Natur“, sagt er. Besonders die weiten Sand- und oder Steinwüsten haben es dem 68-Jährigen angetan. Denn das Wüstenklima mit seiner trockenen und klaren Luft biete, wenn nicht gerade sturzartige Regenfälle den trockenen Boden fluten, perfekte Bedingungen, um Aufnahmen von weit entfernten Himmelskörpern zu machen. Schon seit den 90er Jahren reist Rixen regelmäßig in das Land in Südwestafrika, um diese Bedingungen zu nutzen.

Im vergangenen April war es wieder soweit. Zwei Wochen hat Rixen auf einer speziell für Hobby-Astronomen angelegten Farm verbracht und sich die stockdusteren Nächte um die Ohren geschlagen. Das Ziel: Ein Bild von den „Säulen der Schöpfung“. Lichtjahre große Staubsäulen, die sich im noch viel größeren Adlernebel im Sternbild Schütze befinden.

Ein sogenanntes Sternentstehungsgebiet, das aus Wasserstoffgas, Helium Kohlenstoff, Sauerstoff, Schwefel und winzigen Silikatteilchen besteht. „In diesem Jahr feiert das Weltraum-Teleskop „Hubble“ sein 25-jähriges Jubiläum. Eins der ersten Bilder zeigt die „Säulen der Schöpfung“. Daher wollte ich sie in diesem Jahr fotografieren“, erklärt Rixen.

Der 68-Jährige hatte Glück. Nach sintflutartigen Regenfällen am Tag seiner Anreise herrschte das gewünschte Wüstenklima und er konnte sein Bild machen. „Wenn es ab 17 Uhr dämmert, wird man schon etwas nervös.“ Dann geht es zur hauseigenen Sternwarte der Farm. Letzte Einstellungen am Teleskop werden getätigt. Elmar Rixen ist alleine, macht seine Aufnahmen und gibt sich dem überwältigen Anblick hin. Denn die Nächte in Namibia haben für Rixen etwas poetisches: „Man erlebt die Schönheit des Weltalls.“