Jugend-Landtag 17-jährige Schülerin schnuppert Landtagsluft

Elisabeth Grabowski diskutiert beim Jugend-Landtag mit. Dabei hat sie sich bisher noch nicht politisch engagiert.

Foto: Jochmann

Krefeld. Einmal auf Landesebene mitreden. Sich im Plenarsaal mit politischen Themen befassen, eine Meinung bilden, das Für und Wider im verbalen Austausch abwägen und zusammen mit 237 Mitstreitern eine mehrheitsfähige Entscheidung treffen. Was für Ina Spanier-Oppermann (SPD) zum Alltag gehört, wird ihr Schützling hautnah miterleben dürfen. Für Elisabeth Grabowski ein Sprung in das kalte Wasser. „Ich habe mich persönlich noch nicht politisch engagiert“, sagt die 17-jährige.

Daher habe die Schülerin auch zunächst gezögert, als ihr Lehrer das Projekt im Leistungskurs Sozialwissenschaften vorgestellt hat. „Ich habe gedacht, dass es bestimmt eine große Konkurrenz gibt und dass ich sowieso keine Chance habe“, sagt Grabowski. Dann hat sie sich doch getraut und sich per E-Mail bei Spanier-Oppermann für die Teilnahme beworben.

„Man sieht wenige Jugendliche, die den Landtag besuchen, selbst wenn es in den Sitzungen um junge Themen geht“, sagt die SPD-Politikerin. Daher sei es ihr eine Herzensangelegenheit, die Aktion Jugend-Landtag zu unterstützen und publik zu machen. Ihre Tipps für die ersten Schritte in Düsseldorf: „Authentisch sein und Mut haben, Fragen zu stellen.“

Für Elisabeth Grabowski wird es der erste Besuch des Landtages sein. Über welche Themen sie dort mit Jugendlichen aus ganz NRW diskutiert, konnte sie mittels Voting selbst entscheiden. Zehn Themen standen zur Auswahl.

„Ich hatte bisher noch keine Zeit mich vorzubereiten, werde mich aber noch in die Themen einarbeiten“, sagt die 17-Jährige. Neben der Frage, ob man die Vergabe von Studienplätzen gerechter gestalten soll, wird es um die Debatte zur mangelnden Praxisorientiertheit im Schulunterricht gehen: Soll der Umgang mit Steuer, Miete und Versicherung in der Schule gelehrt werden? Dazu hat Grabowski auch ohne Einarbeitung eine klare Meinung: „Man wird vielleicht nicht auf solche praktischen Dinge vorbereitet, aber ich finde, das gehört auch nicht die Schule.“

Ihre Meinung wird sie Anfang Juni vertreten dürfen, dann geht es für drei Tage nach Düsseldorf. „Ich freue mich, das Berufsfeld eines Politikers mitzuerleben und bin gespannt darauf, die anderen Teilnehmer kennenzulernen“, sagt Grabowski.