Die WZ-Talentmodels und ihr großer Auftritt vor Publikum

Die zwölf Gewinner zeigen, was in ihnen steckt.

Krefeld. Die Models rennen von einer Ecke in die andere. Verschwinden hinter den Vorhängen zum Umkleideraum und tauchen wieder auf. Aufgeregte Zurufe: Nach Nähzeug, Lippenstift und Accessoires. Hektik pur. Vor den Spiegeln der letzte prüfende Blick.

In dem Zelt hinter der Bühne geht es wild her, doch keines der 12 WZ-Talentmodels ist nervös. "Ich habe die Choreographie gut im Kopf", sagt Akin Denizci. Jeder wisse, wann wer wie laufen müsse, fügt sein Modelkollege Michael Sauer hinzu. Bei den Mädels herrscht ein wenig Anspannung wegen der hohen Absätze. Die roten Pumps von Stephanie Rabowski sind sogar eine Schuhnummer zu groß.

"Ich habe zur Sicherheit doppelseitiges Klebeband hineingetan", erzählt sie. So rutsche sie bestimmt nicht heraus. Die Probleme haben die männlichen Models nicht, da sitzt das Schuhwerk. Aber ob es auch zur Kleidung passt? "Ich habe mir gestern extra noch ein Paar Schuhe gekauft", erzählt Michael Sauer.

Je drei Outfits präsentieren die Talentmodels. Die Damen in Hallhuber; die Herren in Rover&Lakes und Redwood. Von Casual bis Business ist alles dabei. Bei der Wahl der Outfits hatten die Models allerdings nicht viel Mitspracherecht. Stefanie Becker hat Glück gehabt, sie ist mit ihren Outfits zufrieden.

"Außerdem geht es hier nicht um den eigenen Stil", erzählt sie. Models seien gutaussehende Kleiderbügel, sagt Noel Hermsen salopp. Aber keines der Models hätte sich beschwert, so der Modelcoach der niederländischen Agentur Sessibon Bookings weiter.

Die zwei Tage Modeltraining haben viel gebracht. Souverän zeigen die Gewinner des Talentmodelwettbewerbs was sie können. Kristina Fuhrmann trägt ein Kostüm. Der Blazer mit Ÿ-Ärmeln und der Minirock sind ganz in Pink gehalten, dazu schwarze Kniestrümpfe. Sehr sexy. "Von der leichten Unsicherheit während des Lauftrainings ist nichts mehr zu merken", sagt Noel Hermsen. Selbstsicher meistert die 21-jährige Krefelderin ihren Auftritt.

Die Gelassenheit ist nur auf dem Laufsteg. Kaum sind die Models von der Bühne, geht es in die Umkleide. Vier Minuten, dann muss das nächste Outfit sitzen. Dass die Mädels und Jungs sich eine große Kabine teilen müssen, stört niemanden. "Die Scham hat man abgelegt", erzählt Stephanie Rabowski. Man denke da einfach nicht drüber nach und sei wie in Trance, sagt Karolin Dubberstein aus Solingen.

Die 12 Sieger aus dem Modelwettbewerb wirken insgesamt sehr professionell. "Sie haben schon viel Potenzial mitgebracht", sagt Virginie Bergmann, Catwalk-Trainerin bei Sessibon. Ihr Kollege Robby Debrüyn hat die Herren trainiert. "Die Gruppe hält wirklich gut zusammen", erzählt er. Es herrsche kein Konkurrenzkampf.

Geschafft. Die zwölf Nachwuchsmodels haben die drei Schauen gemeistert. "Ich bin unheimlich froh, dass alles gut gegangen ist", sagt Meike Amendt. Jetzt haben sie Zeit. Und dennoch: Sie ziehen sich um, als hätten sie wieder nur vier Minuten. Raus aus den High Heels, rein in die Turnschuhe.