Doppelhochzeit: „Nie ohne Gute-Nacht-Kuss“
Vor 50 Jahren haben sich zwei Schwestern den Hochzeitstag geteilt. Jetzt wurde die Goldhochzeit gemeinsam gefeiert.
Krefeld. Dass Schwestern sich vieles teilen, ist nicht unüblich. Aber diese beiden Schwestern haben sich sogar ihren Hochzeitstag geteilt: Vor einem halben Jahrhundert haben sich Ute Güsgen und ihr Mann Klaus gemeinsam mit ihrer Schwester Doris und deren Mann Werner van gen Hassend trauen lassen. Doppelt hält besser — zusammen feiern sie jetzt auch ihre Goldhochzeit.
Die ältere Schwester Doris lernte ihren Zukünftigen in einem Elektronikgeschäft, in dem sie beide arbeiteten, kennen und lieben: „1964 wollten die beiden dann heiraten und haben von unseren Eltern die Zustimmung bekommen“, erinnert sich Ute Güsgen. Doch einige Monate später wollte auch Ute ihren Partner ehelichen: „Zwei Hochzeiten innerhalb der kurzen Zeit kamen für unsere Eltern aber nicht in Frage, und so mussten wir uns arrangieren“, erzählt sie weiter. So setzten sich die Schwestern zusammen und einigten sich auf eine Doppelhochzeit.
Am 1. August fand dann in St. Michael in Lindental die Trauung statt: Zu viert standen die jungen Paare aufgeregt vor dem Altar. Ein Tag zuvor waren sie bereits beim Standesamt: „Wir hatten vorher sogar gemeinsam Brautunterricht, bei dem der Pastor uns auf die Ehe vorbereitet hat“, sagt Güsgen. Die Hochzeiten wurden groß mit drei Familien im Dachsbau gefeiert. Anschließend ging es dann auf Hochzeitsreise, natürlich auch zu viert: Zusammen fuhren die frisch Vermählten auf einen Bauernhof im Allgäu.
Nun blicken die Jubilare auf 50 Ehejahre zurück: „Ich bin mit meinem Klaus beim Tanz in den Mai im Stadtwaldhaus zusammengekommen, seitdem haben wir gemeinsam alle Höhen und Tiefen des Lebens überstanden“, sagt Güsgen. Sie erklärt, dass es wichtig sei, in einer Ehe Kompromisse einzugehen. „Wir gehen nie ohne Gute-Nacht-Kuss schlafen“, verrät sie ein Geheimnis. Noch heute unternehmen die beiden Ehepaare viel gemeinsam: Kegelabende und regelmäßige Treffen sind ihnen wichtig. Zusammen fahren sie auch jetzt auf Goldhochzeitsreise nach Bad Kissingen.
Die Doppel-Goldhochzeit wurde am Samstag in Uerdingen im Café Ambiente an der Friedensstraße 154 zelebriert: „Dort haben wir mit unseren Kindern und Enkeln gefeiert. Darauf habe ich mich sehr gefreut“, sagt Ute. An den beiden darauffolgenden Wochenenden geht es weiter: Jede Schwester organisiert ein weiteres Fest mit Freunden und Bekannten. „So eine Goldhochzeit muss ja schließlich gebührend gewürdigt werden“, sagt die Jubilarin fröhlich.