Ehrung für Küchenchefin Karin Meertz
Karin Meertz bekommt die Verdienstmedaille.
Krefeld. Wenn Feste in der Familie steigen, ist Karin Meertz zur Stelle. "Ich bin für die Verpflegung zuständig", sagt sie. Kochen ist die heiße Leidenschaft der 59-Jährigen. Sie mag es nicht so gerne, nur zwei Leute zu bekochen. "Da habe ich nicht das rechte Maß. Viele Gäste sind besser."
Da ist sie bei der Krefelder Tafel genau richtig. Seit 13 Jahren ist Meertz dort Leiterin des Mittagstischs. Für ihr Engagement bekommt sie jetzt die Bundesverdienstmedaille von Oberbürgermeister Gregor Kathstede überreicht.
Karin Meertz regelt bei der Tafel den Dienstplan der etwa 60 Frauen, die sich an der Friedrich-Ebert-Straße auch in den Dienst der guten Sache stellen. Sie sorgt für den Einkauf, sagt was gekocht, was ausgegeben, was gewärmt oder eingefroren wird. 60 bis 100 Bedürftige kommen im Winter täglich, um eine warme Mahlzeit zu bekommen.
Im Sommer ist der Tisch dreimal in der Woche gedeckt. "Es werden in Zeiten von Hartz IV immer mehr Gäste", sagt sie. "Für ein persönliches Gespräch, wie es zu Gründungszeiten der Tafel angedacht war, ist kaum noch Zeit."
Jeden Morgen wird bei der Tafel überlegt: "Was kochen wir heute?" Auf feste Portionen einiger Firmen können sich die Frauen am Herd immer verlassen. Darüber hinaus muss geprüft werden, was vorrätig ist oder ergänzt werden muss.
Als die Nachricht von der Ehrung kam, konnte Karin Meertz kaum glauben. "Ich stehe nicht gerne im Vordergrund. Ich hatte Bedenken, weil ich die Arbeit nicht alleine auf die Beine stelle. Es gibt viele helfende Hände hier. Aber als mir alle gratulierten und sich mit mir gefreut haben, war es gut."