Ein Monat gegen die Armut
Ein Zusammenschluss aus Parteien, Gewerkschaften, Vereinen und Initiativen informiert über Themen wie Hartz IV und Frauenarmut.
Krefeld. Vier Millionen Euro muss die Stadt jährlich für die so genannten Aufstocker aufwenden. Rund 4500 Menschen in Krefeld sind zwar erwerbstätig, liegen mit ihrem Einkommen aber unter dem Existenzminimum. 1700 davon sind Vollzeitbeschäftigte. Dagegen macht das Krefelder Sozialbündnis mit dem „Aktionsmonat gegen Armut“ vom 10. Oktober bis 22. November mobil.
Sechs Veranstaltungen über die zunehmende Verarmung der Gesellschaft bietet das politisch breit angelegte Bündnis an. Jeweils im Arbeitslosenzentrum (ALZ) am Westwall 32-34 finden Vorträge zu den verschiedenen Bereichen der Armut statt.
Carolin Butterwegge von der Partei Die Linke beleuchtet zum Beispiel am 29. Oktober Ausmaß, Erscheinungsformen und Ursachen von Kinderarmut.
Der Auftakt der Reihe am 10.Oktober stellt die Frage „Armut von Frauen — Schicksal, selbstverschuldet oder gewollt?“. Michaela Hoffmann, Referentin beim Diözesan-Caritasverband beim Erzbistum in Köln, will dies beantworten. Veranstalter ist mit dem Bündnis die Rot-Alternative Bewegung (RABE).
Für die DKP stellt Jürgen Lloyd von der Marx-Engels-Stiftung in Wuppertal am 18. Oktober die These auf: „Ohne Armut kein Kapitalismus“ auf. Am 23. Oktober referiert der Wirtschaftswissenschaftler Ralf Welter zum Thema „Ist die Altersarmut unvermeidbar“.
Jo Greyn, Leiter des Arbeitslosenzentrums, und die Sozialberaterin und Betriebswirtin Carmen Pelmter setzen sich am 6. November mit „Sinn und Unsinn von Sanktionen bei Hartz IV“ auseinander. Es geht dabei darum „ob jetzt 900 000 Menschen, die 2011 von Sanktionen der Agentur für Arbeit betroffen waren, kollektiv durchdrehen oder der Fehler im System liegt“.
Mindestlohn, Leiharbeit, befristete und Werkverträge oder die neueste Idee von IBM „Cloudworking“ ohne festen Vertrag sind Themen des Politikwissenschaftlers Torsten Bernwitz am 22. November.