Eine unendliche Geschichte: Der Plan für reinere Luft

Umweltzone Krefeld wünschte sich vom Landesumweltamt unmögliche Berechnungen.

Umweltzone, Tempo-30-Zonen selbst auf Hauptverkehrsadern wie der Kölner Straße oder Sperrungen bestimmter Gebiete für Lkw über 3,5 Tonnen - das alles sind Optionen im Entwurf eines Luftreinehalteplanes für Krefeld. Doch bis die einzelnen Maßnahmen Realität werden, dürften noch Monate vergehen. Erst im Februar haben die Vorschläge der Stadt das Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz (Lanuv) in Essen erreicht. Das Lanuv errechnet die Wirksamkeit der Vorschläge, zum Beispiel die zu erwartende Reduzierung des gefährlichen Feinstaubes. "Andere Städte waren schneller", konstatiert der zuständige Abteilungsleiter, Professor Peter Bruckmann.

Bruckmann war - gelinde ausgedrückt - verwundert darüber, dass sich der Krefelder Umweltamtsleiter Helmut Döpcke "Berechnungen für alle möglichen Maßnahmen wünschte, die überhaupt nicht zu berechnen sind". Beispiel: "Er wollte wissen, wie sich ein noch anzulegender Grüngürtel oder ein Radweg auf die Luft auswirkt."

An die 50 Berechnungen sollte das Landesamt für Krefeld durchführen, realisierbar sind schließlich sechs. Darunter die Begradigung der Hentrichstraße im Hafengebiet, die eigentlich schon Ende vergangenes Jahr umgesetzt sein sollte und die seit Jahren zu hohen Feinstaubwerte deutlich senken würde. An weiteren Vorschlägen wie Tempobegrenzungen, Verbesserung der Bus-Flotte der Stadtwerke und einem ganzen Bündel an verkehrslenkenden Maßnahmen für den Lkw-Verkehr einschließlich Straßensperrungen wird laut Bruckmann noch gerechnet.

Immerhin nächste Woche soll der Ist-Zustand des Krefelder Verkehrsnetzes auf den aktuellsten Stand gebracht sein. Peter Bruckmann: "Dann müssen die fünf anderen Vorschläge zur Schadstoffreduzierung dazu gerechnet werden."

Fachleute bei der Stadt rechnen damit, dass die nächste Projektgruppensitzung nicht vor Juni stattfinden wird. Ob die Bezirksregierung das Schneckentempo für den Luftreinhalteplan in Krefeld noch länger mitmachen wird, ist eine andere Frage.

Nach EU-Vorgabe müssen die Pläne eigentlich bis Mitte Juni umgesetzt sein - und zwar im Juni dieses Jahres.

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