Es wird eng: Auf einmal gibt's 208 i-Dötze mehr
Zahl der künftigen Erstklässler ist wegen Zuzügen höher als vorausgesagt. Konsequenz: Bismarck- und Südschule sollen 2014 einmalig vier Eingangsklassen bekommen.
Krefeld. Und plötzlich gibt es im nächsten Schuljahr 208 i-Dötzchen mehr, als die Statistik vorausgesagt hat. Die Zahl hat die Verantwortlichen des Fachbereichs Schule überrascht. Deren Vorgesetzter Jürgen Maas spricht von einem „Dilemma“, denn die Unterbringung der Kinder an den von den Eltern gewünschten Standorten schafft Probleme.
Zwei Grundschulen stehen unter „hohem Nachfragedruck“. Das sind die Bismarck- und Südschule, die jetzt mit Raumnot zu kämpfen haben. Bisher laufen die beiden dreizügig (drei Parallelklassen). Sie sollen laut Verwaltung einmalig auf vier Züge aufgestockt werden. Maas erklärt im Ausschuss für Schule und Weiterbildung: „Wir haben keine Möglichkeit, die Schüler an andere Standorte zu verweisen.“
Denn die Eltern haben ein Recht auf freie Schulwahl und könnten die gewünschte Schule einklagen. Zudem gebe es keine Nachbarschulen, die Kinder aufnehmen könnten. Die hohe Zahl wird unter anderem durch Zuzüge nach Krefeld begründet.
Folgendes schlägt die Verwaltung den Schulausschuss-Mitgliedern vor: Die Südschule in Fischeln soll durch logistische Maßnahmen mehr Räume bekommen. Maas: „Wir planen beispielsweise, einen Computerraum dezentral einzurichten und ein großes Klassenzimmer in zwei kleine umzuwandeln.“ Der Raumnot an der Bismarckschule soll begegnet werden, indem ein komplettes viertes Schuljahr ins Moltke-Gymnasium umzieht.
Das lässt Annelie Wulff (Grüne) so nicht stehen. „Es können Kinder an der Mosaikschule oder der Gebrüder-Grimm-Schule unterkommen.“ Das wiederum weist Schulamtsdirektorin Erika Dercks-Dückmann mit Vehemenz zurück. „Dort gibt es keine Aufnahmekapazitäten mehr.“ Das Moltke-Gymnasium sei die einzige Lösung für die an der Bismarckschule angemeldeten Kinder. An der weiterführenden Schule rücken die Mädchen und Jungen enger zusammen.
Frank Meyer (SPD) betont, dass diese vorgeschlagenen Maßnahmen Entscheidungen des Schulträgers seien, und stellt die Tatsache heraus, dass hier ein kompletter vierter Jahrgang an eine mit anderen Gymnasien konkurrierende Innenstadtschule verwiesen wird. Stefanie Neukirchner (CDU) bemängelt es, bisher nur vorläufige Schülerzahlen gehabt zu haben. Joachim C. Heitmann (FDP) möchte im Februar konkrete Maßnahmen sehen, wie die Kinder untergebracht werden.
Ausschussvorsitzende Petra Schneppe plädiert für eine gut verträgliche Lösung und signalisiert, Vertrauen in die Verwaltung zu haben, ohne auf die Nase fallen zu wollen.
Die Ausschussmitglieder stimmen der Vierzügigkeit an den Schulen mit Mehrheit zu.