Folk: Gälische Lieder in der Kufa
Ex-Runrig-Sänger Donny Munro ließ es mit zwei Mitspielern ruhig angehen. Kein Firlefanz lenkte von der Musik ab.
Krefeld. Als Leadsänger zog Donny Munro von 1974 bis 1997 die schottische Folkrock-Band Runrig ins internationale Rampenlicht. Heute ist er solo unterwegs. Bei seinem Auftritt in der Kufa lassen Munro und seine beiden Gäste es betont ruhig angehen. Auf der Bühne gibt es, bis auf zwei Gitarrenkoffer im Hintergrund, wenig zu sehen. Kein Firlefanz lenkt von den Liedern des Schotten ab. Zwei Akustikgitarren und eine Geige reichen, um auch alte Runrig-Songs in neuem Glanz ertönen zu lassen.
So wie bei dem ersten Klassiker des Abends „Protect and Survive“. Sanfte Unterstützung erfährt der Akustikgitarre spielende Sänger von Eric Cloughley, ebenfalls an der akustischen, und Maggie Adamson. Letztere stellt Munro als eine der besten schottischen Nachwuchs-Geigerinnen vor. Besonders ihr einfühlsames Spiel verleiht den ruhigen Nummern das gewisse Etwas und lässt an die Weite der schottischen Highlands denken, die Munro immer wieder besingt.
Zwischendurch nimmt sich der auf der Insel Skye aufgewachsene Sänger immer wieder die Zeit, Anekdoten zu den teils in schottisch-gälischer Sprache vorgetragenen Liedern zu erzählen. So erklärt der 60-Jährige, dass das flotte, zum Füßestampfen animierende „Dance called America“ auf die Landbevölkerung der Highlands Bezug nimmt, die nach der Vertreibung durch die Großlandbesitzer Anfang des 19. Jahrhunderts in Amerika ihr Glück versuchte.
Die leidenschaftliche Auseinandersetzung mit der Geschichte der Heimat wird besonders deutlich, wenn Munro Volkslieder in gälischer Sprache anstimmt. Das hat er schon mit Runrig gemacht. Die Band steht für eine einzigartige Verbindung von schottisch-gälischer Tradition und moderner Rock- und Popmusik. pasch