Folklorefest: Musik aus aller Herren Länder
Sechs Bands spielen an der Alten Kirche. Doch das Folklorefest ist mehr als ein Musikfestival.
Krefeld. Ein Stadtfest in toller Atmosphäre. Ein Festival mit erstklassigen Folkbands aus aller Herren Länder, umsonst und draußen. Nicht zuletzt eine Wiedersehensparty am Ende des Sommers, bei der die Chance, alte Bekannte zu treffen, fast bei 100 Prozent liegt. All dies verkörpert das Folklorefest, das am Wochenende auf dem Platz an der Alten Kirche stattfindet — zum inzwischen 34. Mal.
Seit zehn Jahren hat eine private Initiative die Organisation in der Hand, die Stadt Krefeld und die Kulturstiftung der Sparkasse unterstützen das Fest nur im Hintergrund. Auch Unternehmer und Privatleute leisten einen Beitrag. Die Arbeit und das Risiko tragen Ehrenamtler um die Vorsitzende Renate Gotzen.
Diesmal beginnt das Fest mit einem Themenabend Irish Dance am kommenden Freitag, 2. September. Das Konzert mit der sechsköpfigen Gruppe In Search of a Rose beginnt um 20 Uhr. Zuvor haben Besucher die Chance, sich für die irischen Volkstänze Jig und Reel fit zu machen. Ab 19 Uhr zeigt Tanzlehrer Frank Ringer die wichtigsten Schritte.
Am Samstag geht es bereits um 14 Uhr los. Folk und Weltmusik von fünf Bands sorgen bis Mitternacht für Spektakel. Die Moderation übernimmt Helmut Wenderoth, bekannt als künstlerischer Leiter des Kresch-Theaters.
Der Nachmittag gehört ganz den Kindern. Das Duo Zaches und Zinnober bieten ein Mitmachprogramm für kleine Menschen, unter anderem mit verrückten Kochgeschichten und witzigen Mitsingliedern.
Während die Kinder an der Alten Kirche ihren Spaß haben, treibt die Krefelder Rumpelpolka-Formation Provinztheater in der Fußgängerzone die noch Unentschlossenen zum Veranstaltungsort.
Als Fußgruppe zieht die sechsköpfige Band durch die City und landet gegen 16 Uhr auf dem Festplatz. Zu dieser Zeit hat die Portugiesische Musik- und Folkloretanzgruppe ihren Auftritt bereits hinter sich — ab 15 Uhr präsentieren die Musiker und Tänzer ihr Können auf der Bühne.
Gegen 16.15 Uhr beginnt der gemütliche Teil des Abends. Vier Bands aus neun Ländern — zumindest wenn man die Herkunft der einzelnen Mitglieder rechnet — zaubern Folk, Ska und Reggae auf die Bühne.
Den Anfang machen Dharma Bums vom Niederrhein, die unter anderem schon als Support von M. Walking on the Water und den Levellers gespielt haben. Die Gruppe hat unter anderem eine singende Säge im Gepäck.
Riserva Moac, die ab 18 Uhr, spielen, kommen aus der Nähe von Neapel. Sie mischen die derben Tänze ihrer Heimat mit weltmusikalischen Einflüssen und druckvollem Ska. Nach diesem Konzert werden wohl die ersten Besucher völlig ermattet auf der Bierbank liegen.
Hochgeholt werden sie ab etwa 19.45 Uhr von der Gruppe Valravn, deren Mitglieder aus Dänemark und von der Faröer Inseln stammen. Inspiriert vom Mittelalter, spielen die fünf Mitglieder mit Drehleier und Handtrommel, Bratsche und Mandola. Durch elektronische Bearbeitung werden diese Klänge per musikalischer Zeitmaschine ins Hier und Jetzt transportiert.
Beim Hauptact des Abends schließlich ist der Name Programm: Die Mitglieder von Six Nations stammen aus sechs Ländern, nämlich Deutschland, Argentinien, Italien , dem Kosovo, Polen und Tansania. Reggae, Ska und Balkan-Grooves ergeben bei ihnen eine unverwechselbare Mischung, mit der das Folklorefest sicher einen würdigen Abschluss finden wird.
Platz an der Alten Kirche. Freitag ab 18 Uhr, Samstag ab 14 Uhr.