Gülcan Dogan ist die neue Chefärztin
39-Jährige leitet die Innere Abteilung am Malteser St. Josefshospital. Sie bindet Patienten und Hausärzte mit ein.
Krefeld. Zielstrebig betritt sie den Raum: Dr. Gülcan Dogan ist 39 Jahre alt und die neue Chefärztin der Inneren Abteilung am Malteser St. Josefshospital an der Kurfürstenstraße. Damit tritt sie die Nachfolge von Professor Tobias Zekorn an, der das Uerdinger Haus verlassen hat. Gülcan Dogans Blick ist offen und die Euphorie, auf ihrer neuen Position etwas zu bewegen, steckt an — auch die Nicht-Mediziner.
Die Medizinerin ist Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie. Sie vertritt eine offenere Generation der Mediziner, die vor allem das Miteinander, die gegenseitige Unterstützung schätzen. „Eine enge Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen und anderen Kollegen ist vor allem für den Patienten wichtig“, sagt Gülcan Dogan, die ihren Patienten auf Augenhöhe begegnen möchte.
„Für mich geht es immer um den Menschen. Niemand ist eine Nummer. Ich sehe die Person und ihre Geschichte“, erzählt die Ärztin. Für sie gebe es nichts Größeres, als dafür zu sorgen, dass es jemandem besser gehe.
Deshalb ist für sie auch der enge Kontakt zu den Hausärzten so wichtig: „Nur gemeinsam können wir die beste Betreuung für den Patienten gewährleisten.“ Sie bespricht die Befunde oft schnell und unbürokratisch am Telefon mit dem behandelnden Arzt und bindet ihn eng in den Behandlungsplan der Klinik ein.
Gülcan Dogan hat mehrjährige Berufserfahrung. Nach ihrem Studium an der Ruhr-Universität Bochum begann sie als Assistenzärztin im Elisabeth-Krankenhaus in Essen. Nach ihrer Facharztprüfung wurde sie dort schnell leitende Oberärztin. „Essen hat eine sehr große gastroenterologische Abteilung, die rund 9000 Endoskopien im Jahr durchführt. Da sammelt man Erfahrungen.“
Geschäftsführer Dr. Christian Utler (48) jedenfalls ist von der neuen Chefärztin begeistert: „Wir haben jemanden gesucht, der kein Alleingänger ist.“ Und deshalb passe Gülcan Dogan ganz genau ins neue Konzept der Malteser-Häuser in Uerdingen, Homberg und Huckingen: „Wir wollen vom Fürstentum zur Wohngemeinschaft.“
Daran arbeitet Christian Utler seit eineinhalb Jahren und setzt die Idee Stück für Stück in die Tat um. „Mir war auf jeden Fall klar, was mit der Position auf mich zukommt“, sagt die neue Chefin lachend. Die sieben weiteren Chefarztposten im Haus sind von Männern besetzt — kein Problem für die resolute Gastroenterologin. Sie stimmt Utler zu: „Die Medizin braucht keine Betten, sondern optimale Prozesse — daran arbeiten wir.“ Alle haben sie herzlich aufgenommen: „Hier ist alles so familiär“, freut sich die Neue auf eine spannende Zeit. Mehr Transparenz für die Patienten und ein angenehmes Miteinander unter den Kollegen — das schätzt und unterstützt sie.