Gunter Gabriel in der Friedenskirche: Einblicke in turbulentes Leben
Gunter Gabriel hat nicht nur eigene Lieder und Klassiker von Johnny Cash gespielt. Er war auch sehr erzählfreudig.
Krefeld. Aus seinem bewegten Leben macht Gunter Gabriel bei seinem Auftritt in der Friedenskirche keinen Hehl. „Ich war noch niemals in meinem ganz beschissenen Leben in Krefeld!“ Immer wieder bietet er dem Publikum Einblicke in seine turbulente Vergangenheit.
„Ich habe das große Glück, dass ich 70 bin und noch immer lebe“, sagt er und zählt auf, wer aus der großen Sängerbranche nicht mehr auf dieser Welt ist, darunter Johnny Cash. Ein musikalischer Nachruf auf die Country-Legende zieht sich als roter — klingender — Faden durch sein biografisches Mosaik. Mit dem Programm „A tribute to Johnny Cash — Kirchenkonzerttournee“ tourt er nun durch für ihn neue Veranstaltungsorte.
Dem Publikum in der mit nur etwa 150 Personen besetzten Friedenskirche erzählt Gabriel aber vermutlich kaum Neues. Die meisten sind langjährige Fans, das Durchschnittsalter liegt geschätzt über 60 Jahre.
Gabriels Freundschaft mit Johnny Cash, der 2003 verstarb, begann 1975 mit ihrer ersten Begegnung. „Johnny wollte immer, dass ich seine Songs ins Deutsche übersetze. Er mochte das Deutsche“, erklärt Gabriel und liefert gleich mit „Spring mit mir in einen Ring aus Feuer“ („Ring of fire“) ein Beispiel.
Ohne technischen Schnickschnack, gerade einmal eine Westerngitarre mit Verstärker und vom zweiten Gitarristen Petr Rehak aus Prag begleitet, gestaltet er sein Konzert. Natürlich fehlen seine Oldies nicht, die Geschichten aus dem Leben erzählen. Er singt von den Fernfahrern, den „wahren Helden der Welt“, und erklärt dem Chef: „Hey Boss, ich brauch’ mehr Geld!“
Mit der kalifornischen Sängerin Debra Harris kam zum rauen Männergesang eine charmante weibliche Note. Gospels wie „Oh, when the Saints“ spielten sie unspektakulär, dafür ehrlich und überzeugend. Zum Schluss gab es eine Liebeserklärung: „Falling in love with you“ von Elvis.