Feinkost Gustare — Italiener mit Tradition

Schon seit 1976 bringen Ciro und Ana Cozzuto italienische Köstlichkeiten nach Krefeld.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. In den 1970er Jahren fand Ciro Cozzuto seine Ana, die Liebe und eine neue Heimat — und alles auf einen Streich. Er hatte gerade in Italien seinen Militärdienst beendet und entschloss sich, vor dem Einstieg ins Berufsleben seine Freunde in Krefeld zu besuchen. Er blieb der Liebe wegen.

Das Paar eröffnete 1976 ein Geschäft mit einem kleinen Sortiment in der Nähe des Wasserturms an der Gladbacher Straße. Später ging es für 25 Jahre an die Dreikönigenstraße. Heute sieht das alles wieder ganz anders aus. Mit Sohn Gennaro und Tochter Cristina haben sie gerade jetzt die hellen und großzügig geschnittenen Räume an der Petersstraße bezogen. Sie blicken auf ein großes Angebot auf über 100 Quadratmetern und vor allen Dingen auf 40 ereignisreiche Jahre zurück. „Gustare“, der Name des Geschäftes, bedeutet „Genießen“ auf italienisch und ist zugleich das Motto der Familie.

„Wir sind vorbelastet“, berichtet Gennaro Cozzuto und lacht. „Schon die Großeltern haben in Italien Obst und Gemüse verkauft.“ Der Vater ist Neapolitaner. „Doch wir sind nicht auf dieses Gebiet spezialisiert“, berichtet der Sohn weiter. In jeder Region werde anders gekocht, die typisch italienische Küche gebe es daher nicht.

„Im Süden benutzen die Leute mehr Öl, im Norden geben sie der Butter den Vorzug. An der Küste werden andere Lebensmittel genutzt, als im Landesinnern oder in den Alpen.“ Wobei für ihn selbst das Öl „der Kern jeder Zubereitung“ sei. Die Oma habe bereits gesagt: „Von allem ein wenig.“

Die Familie Cozzuto bevorzugt die abwechslungsreiche, saisonabhängige frische Marktküche mit vielen Kräutern und alten Gemüsesorten. Der Junior-Chef ist sicher, dass die gesundheitlichen Aspekte für den Erfolg der südlichen Kochkunst in Deutschland ausschlaggebend waren. „Jeder weiß: Die mediterrane Küche beeinflusst positiv die Gesundheit.“ Die beiden Völker seien sich über die Küche und den Urlaub näher gekommen.

„Wie viele Deutsche sind mit dem Käfer nach Italien gefahren?“, fragt er. „Wir auch.“ Gennaro Cozzuto freut sich, jetzt mit den Kunden noch besser ins Gespräch zu kommen. „Die Laufkundschaft ist hier am neuen Standort besser. Ganz viele Leute haben uns Glück gewünscht“, freut er sich.

Und dann berichtet der Geschäftsmann, dass die neu gekauften Nudeln durchaus heller sein könnten, als die vorherigen. „Das liegt an der Farbe des geernteten Weizens.“ Auch der Kaffee könne chargenmäßig immer etwas anders schmecken. „Wir mischen nicht so lange, bis immer das Gleiche herauskommt.“ Und auch das Erzeugeröl ist ein besonderes: „Es kommt von Betrieben mit eigenen Olivenbäumen und Maschinen, die nicht verunreinigt sind.“