Guter Sommer, schlechter Sommer?

Während der letzten Sonnenstrahlen im September lassen die Krefelder den Sommer Revue passieren.

Krefeld. Dieser Sommer hat es wahrlich nicht in sich. Oder ist er doch gar nicht so schlimm? Denn bei einem Blick auf die Sonnenscheinstunden schneidet das Jahr 2009 in den Monaten Juni bis August nicht schlecht ab: 649 Stunden strahlte die Sonne auf die Krefelder. Der vorige Sommer brachte es nur auf 550 Stunden. Es hat auch mit 202 Liter pro Quadratmeter weniger Niederschlag gegeben, als in 2008. Da verzeichnete der Deutsche Wetterdienst 251,3 Liter.

Somit liegt die Durchschnittstemperatur dieses Jahres leicht über dem Mittelwert der Jahre 1981 bis 2008. Die Sonne hat sich auch öfter blicken lassen, als in den vergangenen Jahren, so die Werte der Messstation im benachbarten Tönisvorst. "In der Regel wird nicht in den Städten sondern außerhalb gemessen", sagt Diplom-Meterologe Guido Halbig, Leiter der Niederlassung des Deutschen Wetterdienst in Essen.

Trotz scheinbar guter Werte ist die Inhaberin der Eisdiele San Marco an der Moerser Landstraße, Ckrubena Bewacqua, nicht mit dem Sommergeschäft zufrieden: "Es läuft ein bisschen schlechter als letztes Jahr", stellt sie fest. Haralabos Moutafidis vom Restaurant am Stadtpark sieht das anders: "Das Geschäft ist konstanter als letztes Jahr", seine 150 Außenplätze seien gut besetzt.

Wetter wird oft mit verschiedenen Maßstäben betrachtet. Für das Sport- und Bäderamt sind konstante Temperaturen wichtig und im Vorsommer die heißen Tage. "Dieses Jahr haben uns Gewitter geschadet und fehlende schöne Wochenenden", schildert Dieter Porten die Freibad-Lage. Im August gab es keine konstanten Temperaturen. "Wir brauchen zwei bis drei Tage Vorlauf und dann weitere vier Tage, bis die Leute ans Schwimmen denken", fügt er hinzu. Das war sicherlich am 20. August der Fall, denn das war der heißeste Tag des Jahres.

Das Naturfreibad in Hüls hat sogar schon am vergangenen Freitag geschlossen, da es nicht beheizbar ist. Aber die Saison hat sich zumindest dort gelohnt. DoNach Angaben der Stadt gab es 30 Prozent mehr Besucher. Insgesamt 13500 Wasseratten suchten das kühle Nass in Hüls auf, 3500 mehr als im Vorjahr. Die Zahlen für Bockum sind noch abzuwarten, da das Freibad wahrscheinlich noch bis zum 15. September geöffnet bleibt - wenn das Wetter sich hält. Im Jahr 2008 ging die Saison bis Ende September. Porten fügt noch hinzu: "Im Prinzip geht die Freibadsaison nach den Sommerferien dem Ende zu."

An den statistischen Werten ist zu erkennen, dass der Sommer doch nicht ganz so schlecht war. Daher noch schnell raus in den Biergarten, in die Eisdiele oder ins Freibad - solange dem Sommer die Puste noch nicht ausgeht.