Karnevalsminister sind waschechte Krefelder
Die Regierung für die kommende Session ist komplett.
Krefeld. Als Christian und Ursula Kölker (57 und 54) Ende Mai zum Karnevalsprinzenpaar der bevorstehenden Session nominiert wurden, ließen sie schon erkennen, die Zahl der Minister sei an einer Hand abzuzählen. Damals wurden die Namen noch dahinter geflüstert.
Jetzt hat Albert Höntges, Präsident des Festkomitees Krefelder Karneval, sie geoutet: Im Unterschied zum westfälisch gebürtigen Regenten sind alle waschechte Krefelder und mit durchschnittlich 54,2 Jahren deutlich jünger als der Prinz, der seinen Geburtstag zu ihrer Vorstellung nutzte.
Beim Mai-Fest auf dem Bockumer Platz war Helmut Bricout (63) angesprochen worden und hatte spontan "Ja" gesagt. Schwer fiel ihm das nicht, war der Versicherungsjurist doch schon gut einen Monat in Rente. Jetzt ist er für "Nix du-en on sech dovon erho-ele" zuständig, was er nach dem Motto "Leben und leben lassen" absolvieren will.
Nicht alle Minister sind so eingestellt: Wolfgang "Lulu" Lüttges (58) will nicht nur seine Aufgabe "für Knete on do hengerher to loope" mit der Finesse eines Bankers erfüllen, sondern seinen sportlichen Elan auch für ein Fitnessprogramm des Hofstaats einsetzen.
Ziemlich aufs Glück verlässt sich Bernd Cicholas (57), der Minister für "Ah! und Oh!" ist und nach seinem Wahlspruch "Et es noch emmer joot jejange" vorgeht. Da hat Siegfried "Siggi" Busch (50) mit dem Ressort "Brummis on Brocke" ganz andere Ziele im Blick. Als Spediteur weiß er, wie der Hofstaat von A nach B kommt. Und als leidenschaftlicher Motorradfahrer kann er geschwind die Lage peilen.
Nur vom Alter her ist Andreas "Andy" Dams (43) noch jung. Der "Schwaadsack" der "Labersäcke" steht seit 30 Jahren aktiv auf der Bühne. Zuständig ist der eigentliche Bankkaufmann für "Helau und Krawumm".
Das Prinzenpaar kann beruhigt sein: Adjutant des Prinzen wird Siegfried Feld von der Prinzengarde. Der hat das schon zwanzigmal gemacht und kennt jede Auftrittsecke. Die Prinzessin wird von Rainer Wenders von der roten Westgarde betreut, der allerdings erst vier Mal geübt hat.
Noch kann der Hofstaat planen, aber in gut zwei Monaten geht es mit der Inthronisierung am Mittwoch, 11. November, im Rathaus in die Session, die mit der festlichen Proklamation am Freitag, 15. Januar, ihren ersten Höhepunkt erreicht.
Wolfgang Lüttges hat sich das Motto "Krie-ewel - schüen on jeck" besonders zu Herzen genommen und schriftlich "Rosenmontag im Sonnenschein" beantragt.