Interview: „Bei dem Gebäude habe ich Kribbeln im Bauch“

Der Pachtvertrag für die Gastronomie an der Rennbahn ist unterschrieben. Jetzt will Volko Herdick bis zu 400.000 Euro investieren.

Krefeld. Seit Juli steht Volko Herdick als Nachfolger von Klaus Rudolph fest. Mitte der Woche wurde der Vertrag unterschrieben. Mit der WZ sprach der neue Pächter über das Konzept, Investitionen und das "schlafende Dornröschen".

Herdick: Das Objekt hat mich schon immer interessiert. Im Dezember habe ich erfahren, dass ein Nachfolge-Pächter gesucht wird. Im Januar habe ich dann mit Herrn Rudolph Kontakt aufgenommen.

Herdick: Ich wollte mich hundertprozentig in das neue Projekt stürzen. Denn wenn ich etwas mache, dann richtig.

Herdick: Nein, überhaupt nicht. Ich bin ja erst später dazugestoßen. Auch wenn er keinen Rückzieher gemacht hätte, hätte ich als Krefelder bestimmt gute Chancen gehabt.

Herdick: Die Aufnahme des Inventars hat sehr lange gedauert. Viele Sachen gehören ja der Stadt, da musste erst eine Übersicht erstellt werden. Außerdem kam ja noch die Urlaubszeit dazwischen.

Herdick: Ich bin in Düsseldorf geboren, habe lange Zeit in Frankfurt gelebt und bin Anfang der 80er Jahre nach Krefeld gezogen. Und damals - ich weiß nicht mehr genau, wann das war - war ich auf einer Silvesterparty auf der Rennbahn. Damals war das Gebäude noch nicht renoviert. Aber bereits da dachte ich: "Das hat Charme!"

Herdick: Es ist die Vielfalt der Möglichkeiten. Hier kann ich die unterschiedlichsten Events aufziehen, zum Beispiel Spitzenköche für Afrika, Open Air Kino, Modenschauen, Abibälle ...

Herdick: Ja, das Restaurant wird umbenannt, aber der neue Name wird noch nicht verraten. Die Säle behalten aus Gründen der Traditionspflege ihre Namen. Der Überbegriff für das Ganze: Krefelder Rennbahn Gastronomie.

Herdick: Es wird einige Veränderungen geben. Grob gesagt: In der Küche wird das Speisenangebot erweitert. Auch im Eventbereich wird mehr geboten. Aber da kann ich noch keine Details nennen. Ich kann mir allerdings alles vorstellen - vom Workshop bis zum Mitternachtsrennen. Es soll aber immer etwas Besonderes sein.

Herdick: Für uns ist der 19. September, der nächste Renntag, der Stichtag. Den werden wir ganz normal bewirtschaften. Das Restaurant eröffnet aber erst im Oktober. Wir haben geplant, 300.000 bis 400.000 Euro in neues Equipment, neue Deko und neue Möbel zu investieren. Das zweite Haus mit dem Biebricher Saal wird inklusive des Mittelgangs von der Stadt renoviert. Erst heute habe ich auf der Insolvenz eines großen Kaufhauses zugeschlagen und zwei 7,5-Tonner, die mit neuen Sachen gefüllt waren, auf der Rennbahn ausgeladen.

Herdick: Die Renntage werden weiter so bewirtschaftet wie bisher. Wir werden vor allem in die Gastronomie und ins Ambiente investieren. Außerdem stellen wir die Beleuchtung auf die viel günstigere LED-Technik um, um die hohen Nebenkosten zu senken.

Wir arbeiten auch mit dem bekannten Wiesbadener Designer Heinrich Fiedeler zusammen, der bereits die Königsburg gestaltet hat. Er macht ganz tolle Sachen und wird den klassischen Stil mit modernen Elementen aufpeppen.

Herdick: Das kann ich noch nicht sagen, weil noch nichts in trockenen Tüchern ist. Das wird eine Überraschung. So viel verrate ich aber schon: Er kommt aus der Region und ist hier ziemlich bekannt.

Herdick: Die Küche wird sehr gut sein, allerdings wird sich das nicht in überteuerten Preisen niederschlagen. Und absolut einzigartig ist das Objekt selbst. Es ist das Schönste in ganz Krefeld, auch wenn sich darum niemand geschlagen hat und noch einiges getan werden muss. Es erinnert mich an ein schlafendes Dornröschen. Wenn ich auf den Parkplatz fahre, habe ich immer ein Kribbeln im Bauch.