30 Jahre KMI: Krefelder Musiker feiern ihre Initiative
Die KMI kämpft für die Interessen von Sängern, Bands und Instrumentalisten.
Krefeld. Wer sich in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts in Krefeld für Live-Musik interessierte, der hatte Glück. Es gibt wohl kaum ein anderes Jahrzehnt, in dem die Musikszene dieser Stadt so reichhaltig und vielgestaltig war.
An etlichen Orten gab es regelmäßig Konzerte. Fans von Rock, Folk und Jazz kamen gleichermaßen auf ihre Kosten.
Dass die Musiker ihrerseits begannen, sich für ihre Rechte und Interessen einzusetzen, geschah beinahe zwangsläufig. 1979 formierte sich die Krefelder Musiker Initiative (KMI). In der Kulturrampe feierte man jetzt den 30. Geburtstag des Vereins.
Damals ging es den Musikern um Proberäume, um einen Ort für Auftritte, um Mindestgagen. Man kämpfte für 100 Mark pro Musiker und Auftritt.
"Das haben wir nicht erreicht", räumt Lothar Janssen (55) ein, der in der Anfangszeit in der KMI die Fäden in der Hand hielt, auch wenn er nie Vorsitzender war.
Der erste Vorsitzende, im März 1979 gewählt, hieß Heinz-Peter Sattler, den damals alle Welt nur als "Pittjes" kannte. Die Bands hießen Kollektiv (mit dem heute noch aktiven Waldo Karpenkiel am Schlagzeug), Nightin Gale, Apares, Ladislaus, Juggler’s Trick oder Apriori Basta. Unmöglich können hier alle aufgezählt werden.
Gespielt wurde in Kneipen, die teilweise heute nicht mehr existieren. Der Badewanne etwa oder dem Meschugge. Im Jazzkeller gab es Konzerte unter dem Motto: "KMI im Keller".
Legendäre und erstaunlich gut besuchte KMI-Festivals waren Glashaus (in der Viehauktionshalle) oder der Taschenlampenball im Haus Blumenthal. Als dieses wegen eines Pächterwechsels Anfang der 80er Jahre nicht mehr zur Verfügung stand, machte sich auch die KMI auf die Suche nach einem anderen Ort.
So landeten einige prominente KMI-Mitglieder schließlich im Kulturfabrik-Verein. Für die KMI was das der Beginn des Abgleitens in die Bedeutungslosigkeit.
Seit einigen Jahren ist sie aber wieder sehr aktiv und kümmert sich unter ihrem Vorsitzenden Knut Habicht um die Amateurszene, für die sie mit dem Rampenrock in der Kulturrampe, dem Festival Sommerrock in der Fabrik Heeder und weiteren Veranstaltungen angemessene Auftrittsmöglichkeiten schafft.