Farfarello traten dort im Rahmen ihrer Jubiläumstour durch 13 Kirchen auf, um erstmals im sakralen Ambiente Instrumental-Songs aus 25 Jahren Bandgeschichte zu spielen.

Ergänzend zur intensiven Musik hüllten über 100 Scheinwerfer das Kircheninnere in glühende Gelb-, Lila- oder Rot-Töne. Über "Weite Felder" führte das Trio um Geiger Mani Neumann und Gitarrist Ulli Band die rund 350 Zuhörer für zwei Stunden auf eine stimmungsvolle Reise zum "Ort der Besinnung, der Musik und der Begegnung".

Mit emotionaler Sogkraft begleitet Farfarello jeden einzelnen seiner zwölf Songs an diesem Abend. "Teufelsgeiger" Mani Neumann zupft, schlägt, und streicht mal mit, mal ohne Bogen über die Saiten seines Instruments und verzaubert mit Melodien stakkatoartiger Rhythmen und sanfter Melancholie.

Zusammen mit seinen Bandkollegen Ulli Brand und Gaststar Nippy Noya verschmelzen die drei Musiker zu einem virtuoses Trio, das Momente intimer Entspanntheit genauso betont wie die wilder Ekstase.

Vor allem Nippy Noya erweist sich in dem Rausch der Klänge und Farben als filigraner Meister der Percussions. Ob Trommeln, Rasseln oder Chekere - der 62-jährige Indonesier begleitet mit einem ganzen Arsenal an Rhythmusinstrumenten die beiden anderen Musiker durch ein Programm voller Spielfreude.

So weht bei "Journey to Bali" ein Hauch Fernost durch die Friedenskirche, während Stücke wie "Rhapsodie" oder "Unter dem Flüsterbogen" an Lautstärke und Tempo dramatische Qualitäten gewinnen.

Selbst die Ankündigung, ein Song dauere sechs Stunden, 35 Minuten und 17 ¾ Sekunden wird nicht als offene Provokation begriffen.

Das Trio Farfarello ist mit seinen atmosphärischen Soundgemälden "Herr der Zeit" - selbst zehn Minuten wirken dabei endlos. Stehende Ovationen verabschieden das furiose Trio nur kurz, ehe Farfarello für eine folkloristische Ballade auf die Bühne zurückkehrt. "Farfarello im Licht" - ein faszinierendes Erlebnis für die Sinne.