Jubiläum im Brauhaus Wienges: Tapas auf die krieewelsche Art

Margot Wienges hat vor 50 Jahren im Brauhaus an der Neusser Straße angefangen.

Krefeld. Hoch her ging es am Wochenende an den blank gescheuerten Holztischen im Brauhaus Wienges an der Neusser Straße. „50 Jahre Margot bei Wienges“ hieß es. Vor einem halben Jahrhundert ist Margot eingestiegen und hat Hartfried Wienges, den späteren Eigentümer, geheiratet.

Zum 50-Jährigen haben sich Margot und ihr Geschäftsführer Jo Brauwers einiges einfallen lassen. Der rückwärtige Saal wird zum Flohmarkt umfunktioniert. An beiden Tagen gibt es Livemusik. Samstag mit den Krieewelsche Fente. Sie singen das Lied vom Altbier in feuchtfröhlicher Erinnerung an das Jahr 1516, als in Bayern das Gesetz über die Reinheit des Bieres beschlossen wurde, das heute noch Gültigkeit hat. Danach besteht deutsches Bier ausschließlich aus Malz, Hopfen, Hefe und Wasser.

Das Original Wienges Alt wird jetzt im Westerwald gebraut. Aber die Speisekarte ist immer noch deftig hausgemacht. Neu sind die „Krieewelsche Tapas à la Margot“. Das ist ein mit niederrheinischen Spezialitäten belegter Teller mit Flönz, Matjes, Mett, Schmalz, Kartoffelsalat und Limburger Käse.

Das gilt auch für den hinteren Bereich der Hausbrauerei, die unter Denkmalschutz steht. Der Hof wird inzwischen vor allem für Raucher gastronomisch genutzt. Offen steht auch wieder das alte Sudhaus mit den Kupferkesseln. Dort, wie in dem früheren Maschinenraum und im Keller mit dem Heizkessel, wird gründlich saniert. Gesellschaften können die Räume künftig für Feiern mieten. Wie Jo Brauwers erklärt, ist Wienges verstärkt im Catering aktiv. Bis zu 200 Personen können von der Neusser Straße aus mit Speisen und Getränken versorgt werden.

Überhaupt ist die Neusser Straße im Umbruch. Derzeit wird die Fußgängerzone saniert. Fassaden werden oder sind bereits aufwendig renoviert. Auch in der Nutzungsfrage des Stadtbades, gegenüber von Wienges, ist offenbar wieder Bewegung.

Großen Anteil am Aufbruch haben die türkischstämmigen Geschäftsleute und Eigentümer im Viertel. Dieser Aspekt der Integration schlägt sich auch bei Wienges nieder. Seit vielen Jahren ist Güngör Yarali („Günni“) im Service (in Köln „Köbes“ genannt) tätig. Yarali stammt aus der türkischen Partnerstadt Kayseri.