Kiko – ein Schulkind mit giftgrünen Haaren

Musikkobold Kiko war am Donnerstag in der Grotenburgschule zu Gast.

Krefeld. Was ist das denn? Ein Schulkind mit grünen Haaren und geringelten Socken? Große Aufregung herrscht in der Klasse 2c der Grotenburgschule, als der neue Mitschüler sich vorstellt. Doch einige Kinder erkennen: "Das ist doch Kiko, der Musikkobold."

Eigentlich geht Kiko (Paula Emmrich) nicht in die Schule. Die besondere Musikstunde verdanken die Kinder dem Engagement ihrer Lehrerin Sabine Harms, die den Kobold überreden konnte, eine Ausnahme zu machen. "Viele Kinder kennen Kiko von den Konzerten", sagt sie. "Die waren begeistert, den jetzt mal hautnah erleben zu können. Auf diese Weise kommen sie ganz ungezwungen mit klassischer Musik in Berührung."

So ganz verkehrt ist der Schulbesuch für Kiko nicht: "Ich soll endlich mal was lernen über Komponisten", gesteht er. "Ich weiß nämlich nicht so genau, was das eigentlich ist, ein Komponist. Hat das was mit Kompost zu tun?" Die Kinder wissen es besser: "Ein Komponist, der schreibt Lieder. Das macht er aus dem Kopf und schreibt es dann auf", erklärt Lilly. Die Klasse nickt eifrig. Und Kiko staunt: "Ein Komponist ist also ein Musikerfinder!? Dafür, dass Ihr erst so groß seid wie ’ne Parkuhr, wisst Ihr echt viel."

Eigentlich geht es sogar um einen bestimmten Komponisten: Maurice Ravel, dem das nächste Kinderkonzert der Niederrheinischen Sinfoniker am Sonntag gewidmet ist. "Wie heißt der?", raunt es in der Klasse. "Rawwell? Komischer Name." Klassenlehrerin Jutta Balke-Aretz erklärt: "Das ist französisch." Von Konzertdramaturgin Eva Ziegelhöfer erfahren die Kinder mehr über Ravel: dass er klein war, relativ eitel, ein Muttersöhnchen, das später mit zwei Siamkatzen in einer Luxusvilla mit Feengarten gewohnt hat.

Und dass er wunderschöne Musik komponiert hat. "Al dorada del grazioso" zum Beispiel, das Morgenlied des Clowns, bei dem selbst Kiko mucksmäuschenstill sitzt. Oder den berühmten Bolero, dessen Rhythmus gar nicht so leicht nachzuschlagen ist. Aufmerksam lauschen die Kinder, malen traumversunken den Takt in die Luft, summen leise die Melodie mit. Jetzt freuen sich alle auf das Kinderkonzert mit Ravel - und natürlich mit Kiko.