Kingsbeach: „Nie wieder an dieser Stelle“
Die Betreiber der Sandbar im Südbezirk klagen über Schäden in fünfstelliger Höhe. 2009 neuer Versuch an anderem Ort?
Krefeld. Am morgigen Samstag gibt der "Kingsbeach" im Dreieck Gladbacher Straße/Deutscher Ring/Bahndamm noch einmal richtig Gas: Für die Party-Beats sorgen DJ Plank aus Düsseldorf und ein Kollege, der meist auf Ibiza auflegt.
"Hauptsache, es bleibt trocken", hofft Sven Locke, zusammen mit Jesus Atienza-Fernandez Betreiber der auf 1200 Tonnen Sand gebauten Bar, "Temperaturen um 20 Grad sind nicht so schlecht. Dann wird getanzt und ordentlich getrunken."
Das Ende des Kingsbeach ist in Sicht: Am 27. September findet die "Closing-Party" statt. Dann ist Schluss im Dreieck.
"An dieser Stelle und in dieser Gegend nicht noch einmal", lautet schon jetzt das Fazit von Sven Locke. "Kleinkriminelle Jugendliche, aber auch Erwachsene aus der Nachbarschaft" hätten seit der Eröffnung am 10. Mai für Schäden im fünfstelligen Bereich gesorgt: "Uns wurde die komplette Musikanlage und der Tresor geklaut, das Getränkelager aufgebrochen." Woher er weiß, dass Nachbarn unter den Tätern waren? "Es sind ja welche erwischt worden."
Ohne diese Schäden wäre das Projekt "Kingsbeach" durchaus ein erfolgreiches Geschäft geworden, trotz des durchwachsenen Sommers und des heftigen Verkehrs ringsherum. Eine endgültige Bilanz werde erst nach der Abschluss-Party gezogen.
Dann werde auch feststehen, wie hoch der Scheck für die Delfin-Therapie des an Authismus erkrankten Fischelners Tim Dessau ausfallen wird. Dem sind ein Teil der Eintrittsgelder versprochen worden.
Grundsätzlich glauben die Betreiber der Strandbar ohne Strand aber an ein solches Projekt in Krefeld. "Wenn Stadt und Sponsoren mitmachen, versuchen wir es nächstes Jahr vielleicht noch einmal."
Nach dem 27. September müssen an der Gladbacher Straße erst einmal die schätzungsweise noch übrig gebliebenen 1000 Tonnen Sand vom bahneigenen Grundstück. "Wir haben schon Anfragen von Bauunternehmern. Eventuell werden wir aber auch Sand verschenken", so Locke. Die Bahn möchte die Brachfläche übrigens verkaufen.
Da die Kingsbeach-Betreiber abgewunken haben, muss die Immobiliengesellschaft der Deutschen Bahn in Köln weiter suchen.