Kobold Kiko kommt als König

Zur „Kleinen Zoomusik“ luden die Niederrheinischen Sinfoniker ins Theater. Der Applaus der Besucher war ihnen sicher.

Krefeld. Das verlängerte Wochenende mit dem Brückentag und auch Muttertag sorgten vermutlich dafür, dass das 4. Kinderkonzert nicht in einem vollen Theater stattfand. Aber: „Es gibt heute tierisch viel Musik“, kündigte Dirigent und Moderator Andreas Fellner an.

Ein dankbares Werk für eine „Kleine Zoomusik“ ist Camille Saint-Saëns „Karneval der Tiere“. Die Mitglieder der Niederrheinischen Sinfoniker, ihr Dirigent und natürlich Kobold Kiko (Paula Emmrich) verstanden es, auch den Jüngsten die Tierwelt musikalisch bestens nahe zu bringen. Gespannte Ruhe, die besonders erstaunlich war, wenn man berücksichtigte, dass auch viele Konzertbesucher im Kindergartenalter in den Reihen saßen.

Witzig und spannend geht es in den musikalischen Zoo. Zur Introduktion, die Zeynep Artun-Kircher und André Parfenov auf zwei Klavieren spielen, stolziert im blauen Hermelinmantel mit langer Schleppe Kiko im „königlichen Marsch des Löwens“ auf die Bühne zum Thronsessel. Den Dirigenten erkennt Kiko in seinem Frack gleich als Pinguin.

Zur Vorbereitung auf das Stück „Hühner und Hähne“, in dem Saint-Saëns das fröhliche Treiben auf dem Hühnerhof schildert, zieht der Kobold Serviette und Besteck aus den Taschen und freut sich auf sein Menu.

Ein klingendes Kapitel musikalischer Fortbildung — oder Früherziehung — bieten die Sinfoniker mit ihrem Vergleich eines „richtigen“ oder des berühmtesten Cancan von Jacques Offenbach mit der Version aus dem Karneval der Tiere: nicht temperamentvoll aufgedreht, sondern behäbig als Schildkröten-Ballett.

Für viel Gelächter sorgt der „musikalische Elefanten-Po“. Parfenov entschuldigt sich erst einmal öffentlich bei all seinen Klavierlehrern und legt dann los. Seine Hände spielen Walzer, sein Po auf den Tasten liefert den „elefantösen“ Begleitakkord. Man kann hoffen, dass es zum Nachahmen bei vielen Kindern an Körpergröße oder Gewicht fehlt.

Keinesfalls Katzenmusik boten die beiden jungen Mitglieder des Opernstudios Niederrhein, einer Kooperation des Theaters mit der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Lisa Katarina Zimmermann und Andrey Nevyantsev sangen das „Katzenduett“ von Gioacchino Rossini und erhielten von Kiko als Dank einen Goldfisch. Der Applaus für die „Kleine Zoomusik“ erinnerte an das Getrampel der Hufe einer Gazellenherde irgendwo in den Savannen Ostafrikas.