Kultband: Status Quo setzten Standards

Die Briten gingen mit ihren Fans auf eine rockige Zeitreise — als wäre die Zeit stehengeblieben.

Kultband: Status Quo setzten Standards
Foto: Jochmann

Krefeld. Mehr als 40 Jahre Status Quo: Die 1967 gegründete englische Kultband ist eine der erfolgreichsten und langlebigsten Rockgruppen der Szene. Als die Gründer und Gitarristen Francis Rossi und Rick Parfitt zusammen mit Bassist John „Rhino“ Edwards, Keyboarder Andrew Bown und Schlagzeuger Leon Cave im Rahmen ihrer Deutschlandtournee die Bühne des Königpalast betreten, werden sie von mehr als 3000 Fans stürmisch empfangen.

Zuvor hat ihnen die fünfköpfige Vorband von Lou Gramm, früher bei Foreigner aktiv, mächtig eingeheizt. Den melodischen Alt-Hit „I want to know what love is“ singt das Publikum lauthals mit.

Status Quo: Leicht ergraut, doch voller Energie
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Status Quo: Leicht ergraut, doch voller Energie

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Status Quo lassen sich im Anschluss nicht lange bitten und greifen zwei Stunden ohne Pause mächtig in die Saiten ihrer Gitarren, und zwar so laut, dass die Halle bebt. Des Öfteren greift auch Keyboarder Bown zur Gitarre und ergänzt die Kollegen zum rockigen Quartett, angetrieben von Schlagzeuger Cave. Die Musiker schöpfen dabei aus einer Sammlung von über 30 Studio-Alben und fast 100 Singles.

Die Band ohne Skandale hat früh einen Bluesrock im Boogie-Woogie-Rhythmus entwickelt und über Hardrock zum heutigen Boogie-Rock gefunden. Eindeutig dominieren die harten Rhythmen. Der Gesang, den sich bis auf den Schlagzeuger alle teilen, ist eher zweitrangig.

Klar, dass das Publikum überwiegend älter ist, der 1968er Generation angehört. Einigen der Älteren ist es wohl gelungen, auch ihre volljährigen Kinder für die Altrocker zu begeistern. Wer weltweit rund 120 Millionen Tonträger umgesetzt hat, muss schließlich etwas drauf haben. Das beweist die Gruppe reichlich, zunächst mit eigenen Kompositionen wie „Down Down“, „Wild side of life“ und einem ihrer größten Hits „Whatever you want“.

Das gefeierte Finale steht ganz im Zeichen der berühmten Cover-Versionen „Rockin’ all over the world“ und „In the army now“, die wohl bekannter sind als die Originale. Die ohne Kostüme und große Showeffekte auftretenden Rocker sind bis auf ihr jüngstes Mitglied - den 36-jährigen Leon Cave, der mit einem Solo begeisterte — etwas ergraut, haben aber an Energie nichts eingebüßt.