Eine ganze Weile ist es her, dass das letzte Spiel stattgefunden hat, und vielleicht ist deswegen auch die Vorfreude besonders groß: Rund um das Spielfeld, das mit bunter Kreide auf den Fußboden gemalt ist, feuern sich die lebendigen Spielfiguren schon vor dem Start lautstark an.

Die Teamzugehörigkeit ist nicht nur durch die Rufe erkennbar, sondern auch durch die Kostüme: Team Rot überragt mit seinen roten Hüten in Kegelform bei weitem die Köpfe der Gegner. „Andis Red Hot Chili Chicken“ heißt das Team, benannt nach dem Würfler der Mannschaft.

Andi ist jetzt der wichtigste Mann für die Roten, denn damit unterscheidet sich das lebendige Spiel vom Brettspiel. Es gibt in jeder Mannschaft einen Spielführer, der den Würfel wirft und dann die Spielfiguren setzt. Ob sich Andi mit seiner Strategie „Gewinnen, Gewinnen, Gewinnen“ gegen die anderen drei Teams durchsetzen kann, bleibt aber abzuwarten.

Nicole Schwerdt aus dem blauen Team ist vom Schreien schon ganz heiser: „Ich bin das erste Mal dabei, den meisten Spaß habe ich auf jeden Fall beim Rausschmeißen.“ Das ist ohnehin die Königsdisziplin im „Mensch ärgere Dich nicht“. Doch wie der Gegner bei passender Würfelzahl vom Spielfeld befördert wird, da gibt es unterschiedliche Taktiken: Team Grün tanzt in elfengleichen Kostümen vorsichtig um den Gegner herum, bis er das Spielfeld verlässt, Team Rot pikst mit seinen spitzen Hüten, Team Gelb vertreibt den Gegner ganz männlich durch leichtes Schubsen.

Zwei Stunden später ist das Kreidefeld auf dem Fußboden kaum noch zu erkennen, die Kostüme sind verschwitzt, aber die Siegesrufe laut: Team Grün hat am schnellsten alle vier Spieler ins Häuschen gewürfelt und bekommt als Siegesprämie einen grünen Siegesschnaps.

Die anderen Teams lassen aber nicht die Köpfe hängen. „Pille“ liefert den passenden Kommentar: „Mensch, ärgere dich doch nicht!“