Model-Casting: Auf hohen Hacken zu Heidi

Dem Traum von einer Karriere auf dem Laufsteg versuchten viele Mädchen beim Casting in Krefeld für „Germany’s Next Topmodel“ ein wenig näher zu kommen.

Krefeld. So viele hübsche Mädchen wie am Samstag im Foyer des Cinemaxx trifft man selten. Aber wenn Heidi Klum zu einem Casting für eine neue Staffel ihrer Sendung "Germany’s Next Topmodel" einlädt, dann kommen sie in Scharen - schick gemacht, auf hohen Hacken und frisch frisiert. Manche haben sich angesichts der sehr frostigen Temperaturen ziemlich luftig angezogen. Aber, wer schön sein, und noch dazu Topmodel werden will, muss bekanntlich leiden.

Das Alter der Teilnehmerinnen liegt zwischen geschätzten 16und 25 Jahren. In einem großen Pulk stehen sie im Foyer des Kinos und füllen fleißig ihre Bewerbungsunterlagen aus. Einigen sieht man die drei vor dem Spiegel verbrachten Stunden an, andere scheinen ganz spontan vorbei gekommen zu sein. So wie Mirka, die sagt: "Ach, ich war gerade in der Stadt und wollte schauen, was hier so los ist. Und da habe ich mir gedacht: Mitmachen kann ja nicht schaden."

Sie hat ein paar Freundinnen im Schlepptau - alle sehr hübsch und schlank. Manche Mädchen sind allerdings erschreckend dünn. Und einige haben ihren Freund mit dabei, der die Jacke hält, die Nerven beruhigt und vielleicht auch ein bisschen aufpassen soll. Andere sind mit Mama hier. So wie Janina Rothgaenger, die am kommenden Mittwoch 17 Jahre alt wird. Mutter Birgit ist mindestens so aufgeregt wie ihre Tochter. Voller Stolz erzählt sie: "Janina hat dieses Jahr den Nachwuchs-Modelwettbewerb der Straßenmodenschau gewonnen. Sie wollte hier unbedingt mitmachen und ich habe mir gedacht: Warum nicht?"

Das Procedere des Castings ist ziemlich eintönig und erinnert an Fließbandarbeit: Die Mädchen müssen sich mit ausgefüllten Unterlagen anstellen. Einzeln werden sie hinter eine Absperrung gelassen. Sie müssen ihre Schuhe ausziehen und werden zuerst gemessen. An dieser Hürde scheitern die Ersten.

Nachwuchs-Model, Teilnehmerin am Casting zur TV-Sendung

1,68 Meter Größe lautet nun einmal das Soll. Wer dieses erfüllt, darf erst einmal vor einem Fotografen mit Fistelstimme für ein Portrait- und Ganzkörperfoto posieren. Jeweils in 30er-Gruppen werden die Teilnehmerinnen hinter die Absperrung gelassen. Danach verkündet der Fotograf die Namen der Glücklichen, die in der nächsten Runde sind. Diese schreien laut auf und liegen sich in den Armen, als hätten sie bereits gewonnen.

Nächste Runde bedeutet allerdings: Es werden vier zusätzliche Fotos gemacht. Auch Janine darf sich freuen, denn sie gehört zu den 15 Auserwählten der ersten 30er-Gruppe. "Von diesen 15 werden noch maximal fünf eine Runde weiter kommen", sagt Susen Pusch, Casting-Redakteurin von "Germany’s Next Topmodel". "Sie werden dann kurz vor der Kamera interviewt." Bis Ende Dezember laufen die Castings, erst dann erfahren die Teilnehmerinnen dieser letzten Runde, ob sie in der ersten Show sind.