Pappköpp: Matthes wird Jungfrau
Premiere: An der Peter-Lauten-Straße geht es jeck zu: Die Krieewelsche Pappköpp mischen in ihrem neuen Stück das Kölner Dreigestirn auf.
Krefeld. Matthes, Anführer der Krieewelsche Pappköpp, ist wieder auf der Bühne. Im neuen Stück "On wenn die Aal op Schluffe kömmt...", das jetzt im Pappköpp-Theater an der Peter-Lauten-Straße Premiere hatte, geht es jeck zu: Am Ende wird Matthes sogar die Jungfrau im Kölner Dreigestirn.
Der ganz große Ruhm ist Matthes aber nicht vergönnt, denn Berta hält sich für die wahre Jungfrau und macht ihm die Rolle streitig. Als sie schließlich im Prunk-Schluff vorfährt, kann Matthes sich nur noch verstecken.
So schnell geht das: Bis zur Pause bereiten Matthes und seine Freunde Schäng, Pitter und Küeb eine eigene Sitzung zu Fastelooevend vor, weil man alle anderen Veranstaltungen "en de Pief schmocke" kann. Auf der Stadtwaldbrücke reifen der Plan und der Entschluss "Nach Hause jehn wir nich", bis Matthes’ Frau wirklich "op Schluffe kömmt" und mit dem Nudelholz droht.
Sie finden im Opa auch einen Sitzungspräsidenten, der allerdings nicht immer auf dem Laufenden ist und gerne mit einem Totengedenken eröffnen möchte. Die Akteure verlassen sich darauf, "dass auf eine verunglückte Generalprobe eine super Premiere folgt".
So ist es, aber bis es soweit ist, dass die Sitzung der "Jroßen Karnevalsjesellschaft ,Baas öm’" startet, müssen die Freunde noch zum Kostümverleih, geraten ihre Frauen bei einer Hausfrauensitzung in die "ongerschde Schublad" und muss der Stadtbedienstete Hennes Nösemes vom Oberbürgermeister die Kündigung entgegennehmen, weil er so ein loses Mundwerk hat und gar meint, das neue Einkaufszentrum am Ostwall könne nur durch den Einzug des Sport- und Bäderamtes belebt werden.
Das neue Pappköpp-Stück hat jede Menge Höhepunkte. Schließlich präsentiert die "Callas van et Jieetenlooek" (Walburga Watzlawik) den neuen Karnevalsschlager von der "Thries aus dem Nordbezirk".
Dazu marschiert die Dießemer Garde, die "Gröenwitte Suopsäck", über die Köpfe des Publikums quer durch den Saal.
Überwältigender Applaus von 300 Händen dankte den Pappköpp die neuen Ideen, Texte und Lieder und das liebevolle Bühnenbild auf einer Haupt- und zwei Seitenflächen.
Bis zur Karwoche ist in dem 2004 eröffneten und 160 Plätze fassenden Theater Dauer-Fastelooevend. Aber das Team, das sich 1978 gründete und den ersten Auftritt im Jazzkeller an der Lohstraße hatte, bereitet schon die Jubiläums-Saison für den Herbst 2008 vor. Dann soll es an der Peter-Lauten-Straße heißen: "Et Beäste ut dörtig Joehr."