Musikschüler spielen laut und temperamentvoll

Zuschauer erleben Klassik in der voll besetzten Friedenskirche.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Schon eine halbe Stunde vor Konzertbeginn gab es keinen Sitzplatz mehr mit Blick auf die Musiker. Rappelvoll war die Friedenskirche am Sonntag: Die Freunde und Förderer der Musikschule hatten zum 28. Neujahrkonzert eingeladen.

Ralph Schürmanns, Leiter der Musikschule, betonte in seiner Begrüßung, dass man aus der Streicherabteilung alles aufgeboten habe. So leitete die Musiklehrerin Julia Polziehn 75 Kinder aus Cello-Orchester und Kinderorchester durch eine tänzerische Ouvertüre. Man konnte erahnen, wie viel Fleiß die Kinder in die Vorbereitung gesteckt hatten, denn sie boten ein sicheres Spiel. Mütter, Väter, Großeltern und Geschwister durften stolz sein.

Die Umräumpause machte deutlich, welche Logistik hinter einem so großen Orchester steckt, denn das „Parken“ der vielen Celli im Kirchenraum war schon eine spannende Aufgabe.

Das Junge Orchester unter der Leitung von Philip Krull bot zwei Nachwuchs-Cellisten, Rebecca Vollmar und Clemens Dautermann (beide 11 Jahre), die Gelegenheit für einen großen Auftritt mit Antonio Vivaldis Konzert für zwei Celli und Orchester. Souverän meisterten die beiden jungen Musiker die Herausforderung und erhielten dafür viel Beifall. Auch das Orchester erarbeitete sich mit seinem flotten „Let’s get loud“ einen langen Applaus.

Fast schon ein Kammerorchester war dagegen die Sinfonietta unter der Leitung Ralph Schürmanns. Edward Elgars Serenade für Streichorchester op. 20 erklang vor allem im zweiten Satz schön ausdrucksstark.

Zum Abschluss entführte das Sinfonieorchester in den Süden. Stücke aus der Carmen-Suite von Bizet brachten spanisches Temperament und Leidenschaft in den Kirchenraum. Jeweils eine Flöte, Oboe und Klarinette überraschten mit einem kleinen Solo, und der musikalische Ruf des Orchesters „Auf in den Kampf, Torero!“ erklang mitreißend.

Beim Walzer „Künstlerleben“ von Johann Strauß sah man so manchen sich im Dreivierteltakt wiegen — als Aufwärmen für den großen Einsatz beim Klatschen. Denn wie die großen Musiker, so beschlossen auch die kleinen ihr Neujahrskonzert mit dem Radetzky-Marsch.