Neues Rückepferd: Indigo mit dem breiten Kreuz

Seit Donnerstag ist ein neues Rückepferd im Dienst der Forstverwaltung. Es ersetzt Max (16).

Krefeld. Die Forstverwaltung im städtischen Fachbereich Grünflächen hat einen neuen Mitarbeiter. Er ist knapp vier Jahre alt, hat vier stramme Beine, ein breites Kreuz, viel Kraft und heißt "Indigo". Er ist der neue Kollege von "Jocke". Sie ist das, was "Indigo" erst noch werden muss: Ein gut ausgebildetes Rückepferd. Gestern wurde der belgische Fuchs vorgestellt, der von der Firma Siempelkamp gestiftet wurde.

"Es war gar nicht so einfach, einen Ersatz für den 16 Jahre alten Max zu finden, der seinen Ruhestand auf dem Mengelshof auf der Kempener Platte verbringt", sagt Stadtförster Arno Schönfeld-Simon. "Er muss die gleiche Wiederristhöhe haben wie die Stute." Denn beide Pferde müssen zusammen angeschirrt werden können, um in den Wäldern schweres Holz zum Sammel- oder Polterplatz zu bringen.

In Holland wurden die Mitarbeiter fündig. Dort entdeckten sie den in Belgien geborenen "Indigo". "In den nächsten ein bis zwei Jahren wird er von den Forstarbeitern Ernst Winkmann und Roman Dzulaj viel lernen. So zum Beispiel die Kommandos "ein" für links, "rum" für rechts, "hüh" für stehen bleiben und "hott" für vorwärts, bis alles in vertrauensvoller Arbeit zwischen Mensch und Tier von alleine geht. Gestern kaute "Indigo" zur Begrüßung genüsslich am Heu und knusperte ausnahmsweise einige Stückchen Zucker.

"Krefeld hat seit vielen Jahren das besondere Prädikat einer ,Naturwaldgemeinde’. Das ist mit bestimmten Voraussetzungen wie dem Einsatz von Rückepferden verbunden. Dieser Einsatz hat große Vorteile für den Wald", sagt Doris Törkel, die Leiterin des Fachbereichs Grünflächen. "Die vier strammen Hufe schonen den Waldboden, der so nicht unnötig verdichtet wird und seine ökologische Funktion bewahrt."

Indigos "Kraftstoff" besteht bei voller Leistung aus sechs bis acht Pfund Hafer, ebenso viel Kraftfutter und fünf Kilo Heu pro Tag. Dafür ist sein "Schadstoffausstoß" durchaus natürlich. Zudem kommt er - im Gegensatz zu einer "Holz-Erntemaschine" - überall hin und arbeitet vom Herbst bis zum Frühjahr geduldig sechs Stunden täglich. Im Sommer gibt es Ferien für "Indigo" und "Jocke".

Die Firma Siempelkamp ist mit dem Wald eng verbunden. "Unsere Kunden der holzverarbeitenden Industrie, für die wir die Maschinen liefern, leben von dem Rohstoff. Wald ist für uns ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit", erklärt Michael Siempelkamp, der betont, für eine nachhaltige Forstwirtschaft zu stehen.