Offene Gartenpforte: Paradies für Tier und Mensch

Obstbäume tragen Schilder, Bienen suchen ihre Waben, Akeleien blühen ein ungewöhnlicher Garten in Fischeln.

Krefeld. Vögel zwitschern, Bienen summen und es duftet nach frisch gemähtem Gras. Brigitta Roulands und Harald Koch haben 3800 Quadratmeter Wiese gekauft und ein Paradies geschaffen, mit Obstbäumen, Ligusterhecken, Rosen und wildem Wein.

"Unser Paradies wird manchmal zum Dschungel", sagt die Besitzerin lächelnd. Das Paar pflegt und hegt den "Garten" alleine. Es opfert jede Minute Freizeit für den riesig großen, arbeitsintensiven Bereich mit Freude.

"Meistens jedenfalls", sagt die Besitzerin lächelnd. Für die Besucher ihrer "Offenen Gartenpforte" am Wochenende müssen jetzt noch die Wege fertig gemäht werden, damit sie die Schätze im Verborgenen sehen können.

Die Obstbäume tragen allesamt hölzerne Namensschilder: Birnenquitte, Morellenfeuer, Rheinischer Krummstiel, Rote Sternrenette oder Gellerts Butterbirne steht darauf. "Es war immer unser Wunsch, eine Obstwiese anzulegen." Neben den 20 hochstämmigen Apfelbäumen sind auch Pflaumen, Kirschen und Pfirsiche zu sehen. Klar ist, dass auch selbst gemostet wird.

Zurzeit blühen gerade hunderte Akeleien und verschönern das Warten auf die Rosen. Die Fliederblüten liegen in den letzten Zügen, dafür leuchten Heckenrosen und sattgelbe Butterblumen stehen im hohen Gras. Für Rasen und Rabatten ist das Paar nicht zu gewinnen. Sie haben andere Ansprüche an ihren naturnahen Garten.

Eigentlich wollte die Hobby-Gärtnerin "ihre" Kletterrosen an "seinen" Obstbäumen hochranken lassen. "Es würde den Bäumen auch nicht schaden", findet er. "Aber mir. Beim Ernten könnte es böse Kratzer geben." Jetzt schweißt sie die Kletterstangen für die edlen Gewächse selbst zusammen.

Koch und Roulands haben auch ein Herz für Tiere. Hinter der Hecke steht eine bewohnte Igelkuppel. In der aus alten Zweigen bestehenden "Benjeshecke" zwitschert es. Dort haben Meisen, Rotkehlchen, Grünspecht und Heckenbraunelle ihre Plätze. Die Meisen haben ein besonderes Talent entwickelt. Sie tun sich an Bienen gütlich. Das Paar besitzt sechs Wirtschaftsvölker und mehrere Jungvölker. Die Meisen haben gelernt, sie zu fangen. "Es gibt wohl nirgendwo eine fettere Meisen-Brut als bei uns."

Ein Schaukasten erlaubt Einblicke in die Lebensweise des Bienenvolks. Wie lecker der Honig schmeckt, können die Besucher der "Offenen Gartenpforte" erfahren. "Wer einmal Honig direkt aus der Wabe probieren möchte, ist herzlich eingeladen", sagen Harald Koch und Brigitta Roulands.