Krefeld holt den Weltrekord

Kampagne: Mit der größten Postkarte der Welt schafft es die Stadt ins Guinness-Buch.

Krefeld. "Yes, it did." Ja, es hat geklappt. Die Worte von Kelly Garrett, der Jurorin der Guinness-Buch-Redaktion in London, lösen die Spannung in pure Freude auf. "Krefeld besitzt neben der größten Straßenmodenschau der Welt und den schönsten Krawatten der Welt nun auch die größte Postkarte der Welt", ruft Oberbürgermeister Gregor Kathstede. "Krefeld hat mehr zu bieten, als viele meinen." Mit 42,295 Quadratmetern hat diese Karte ihre Vorgängerin im Rekordbuch um rund vierzehn Quadratmeter getoppt.

Es ist eine bestens inszenierte Veranstaltung auf dem Rathausvorplatz. Lautes Hupen des Trucks kündigt die Ankunft der Karte an. Die Menschen strömen dem Ton entgegen, hin zur Carl-Wilhelm-Straße. Die spannungsgeladene Musik von "Also sprach Zarathustra", der Big Band der Musikschule, begleitet den Wagen auf den Platz. Dann ist es da, das große Werk der rund 1500 Krefelder, die genau 7813 Fotos eingesandt haben, um die Imagekampagne der Stadt unter der Überschrift: "Krefeld-schön hier" zu unterstützen.

"Ich habe unser Foto schon entdeckt, das Bild von meinem Mann im Karneval mit rosa Perücke", sagt Ute Molls. Dabei ist es nicht einfach, einzelne Fotos auf der Karte auszumachen. Sie glänzt in der Sonne und ist viel größer, als erwartet. Mit ihren 5,5 mal 7,69 Metern kann sie nur schräg stehend transportiert werden.

Um Punkt zwölf Uhr, nachdem sie von Garrett am Stadthaus vermessen und dort "abgeschickt" worden war, wird sie mit fünf Stundenkilometern per Tieflader durch die Stadt transportiert. Um 12.50 Uhr erhält der OB die Sendung und nimmt sie entgegen. Mark Plante findet die Idee für den Guinness-Eintrag gut, trotz der Kosten der Imagekampagne. "Das ist es wert, dass wir uns zeigen können." Petra und Ralf Marg finden es schade, dass die Karte im Stadtarchiv verschwinden soll. Das wird sie auch nicht. Kathstede: "Sie kommt zuerst ins Rathaus-Foyer und dann werden wir einen guten Platz finden." Auf jeden Fall steht sie jetzt im Guinness-Buch. Für mindestens ein Jahr haben es die Krefelder Schwarz auf Weiß, dass es "schön hier" ist.

Der Idee der Berliner, die eine Karte der Superlative zum Leichtathletik-WM im August erstellen wollen, sieht das Stadtoberhaupt gelassen entgegen: "Wenn sie keine eigenen Ideen haben. Mal sehen, ob sie es schaffen ..."