Ohne Probe zum großen Auftritt bei den Pinguinen
Valeska Goebel singt am Sonntag beim Eishockey-Spiel gegen Berlin. Unter die Vorfreude mischt sich auch viel Nervosität.
Krefeld. Aufgeregt ist Valeska Goebel schon jetzt. „Ich bin natürlich nervös. Ich meine, da werden sehr viele Zuschauer sein, und ich stelle mir immer wieder vor, was alles schief gehen könnte“, sagt die 16-Jährige. „Aber die Vorfreude ist auch groß.“ Am Sonntag wird sie beim dritten Halbfinal-Spiel der Krefeld Pinguine gegen die Eisbären Berlin im KönigPalast auftreten.
Auf einem Geländewagen wird die Schülerin auf die Eisfläche fahren, zusammen mit Maskottchen Kevin „Das ist schon wackelig und es ist nicht viel Platz zum Bewegen“, schildert Goebel Beispiele ihrer Sorgen: „Im König-Palast hallt es auch verstärkt. Da muss ich etwas eher einsetzen.“
In der ersten Drittelpause wird die Uerdingerin das Lied „The way I like it“ von Mandy Capristo singen. Möglicherweise gibt es einen weiteren Auftritt in der zweiten Pause, das entscheidet sich aber erst kurzfristig. „Da würde ich dann einen Song von Rihanna oder Katy Perry singen“, sagt Goebel.
Die Lieder hat sie selbst vorgeschlagen. „Es sollten Popsongs sein, die Stimmung verbreiten, keine Trauerballaden.“ Für den Auftritt hat das Gesangstalent, das nach dem Abitur Musical-Darstellerin werden möchte, schon viel geübt. „Das wird sich bis Sonntag nicht ändern.“ Eine Probe in der Halle wird es aus organisatorischen Gründen aber nicht geben.
„Valeska kriegt das hin. Die Ängste kann ich gar nicht verstehen, beim Üben ist es immer perfekt“, sagt Freundin Janis Stratemann.
Und Erfahrung hat Goebel auch schon. Beim Spiel des KEV gegen die Hamburg Freezers im vergangenen November hat sie schon einmal performt. „Das war nicht leicht, aber ich habe es hinbekommen und war stolz auf mich.“ Gutes Omen für die Pinguine: Sie gewannen die Partie mit 2:1.
Die Kulisse — damals waren es 3172 Zuschauer — wird dieses Mal mit 8000 Besuchern noch größer sein. „Vor so vielen Menschen bin ich noch nie aufgetreten“, sagt Goebel.
Der Kontakt zum Veranstalter war damals über ihren Onkel hergestellt worden. „Dann habe ich Videos aufgenommen und hingeschickt und ich durfte auftreten“, sagt die Sängerin. Die Spiele der Pinguine verfolgt sie zwar nicht so oft in der Halle, die Ergebnisse aber regelmäßig. „Klar freue ich mich auch, dass sie in dieser Saison gut spielen“, sagt Goebel. Ob es für Krefeld auch zum Finaleinzug reicht? „Ich hoffe es, dass sie es schaffen“, antwortet die 16-Jährige zunächst zögerlich. „Doch, ja, die kriegen das hin!“
Das glaubt sie auch von sich selbst. „Ich schaffe das“, glaubt sie dann doch selbstsicher an einen guten Auftritt — vor dem sie aber noch über einiges grübeln wird. „Normalerweise trage ich hochhackige Schuhe, aber da ich auf dem wackeligen Wagen erst sitze und aufstehen muss, dieses Mal wohl lieber nicht“, sagt Goebel. Doch die Sorge hätte größer sein können: „Zum Glück muss ich nicht auf Schlittschuhen stehen, ich bin nämlich keine begnadete Eiskunstläuferin.“