Party: Songs für ein „Wohnzimmer“

Auch „M. Walking On The Water“ spielten zum Geburtstag des „Blauen Engels“.

Krefeld. Erinnert sich noch jemand an das "Meschugge" oder an das "Bebop"? Das waren angesagte Szenekneipen in den 1970er Jahren, die exakt am 28. August 1982 eine Konkurrenz bekamen, die sie dann nicht überlebten. Ralf Montag und Oliver Oelgart eröffneten damals den "Blauen Engel" auf der Schwertstraße, jetzt konnte die Kneipe, die viele als ihr "Wohnzimmer" bezeichnen, doch tatsächlich ihren 25. Geburtstag feiern. Sigi Schneider, Wirtin des "Engels" seit 2001, ließ drei Tage lang die Puppen tanzen, viele Bands spielten dazu auf.

Oliver Oelgart und seine Frau Sonja waren extra aus Spanien angereist, um an der Feier teilzunehmen. Zusammen mit Ralf Montag stellte er sich jetzt auch noch einmal an die Zapfhähne. Mike Brahm betrieb den Laden zwischen 1986 und 1989, zunächst gemeinsam mit Werner Heitmann, der später die "Tannenhöhe" gründete. Brahm konnte nicht ausfindig gemacht werden, Heitmann, der inzwischen in Mülheim/Ruhr in der Gastronomie tätig ist, schaute am ersten Tag der Geburtstagsfeier vorbei.

Cornelia Horsthemke und Max Wiesel waren die "Chef-Engel" zwischen 1989 und 2000, auch sie wirkten beim Jubiläum tatkräftig mit, genauso wie viele ehemalige Kellnerinnen und Kellner.

Axel Ruhland, ehemals "M. Walking On The Water"

Sigi Schneider hatte die Vornamen der einstigen und aktuellen Mitarbeiter sowie einiger Stammgäste, von denen es nach wie vor nicht wenige gibt, auf ein paar Tafeln geschrieben, weit über 150 Personen kamen da zusammen.

"Man kommt nach zehn Jahren in den Engel, und es ist wie immer", meinte Geiger Axel Ruhland, der für den bemerkenswertesten Auftritt der Drei-Tage-Party aus Hamburg angereist war. Markus Maria Jansen und Mike Peltzer hatten ihre seit 1997 ruhende Band "M. Walking On The Water" wieder aufleben lassen, auch Conny Mathieu (e-b) und Martell Beigang (dr) aus Köln waren reaktiviert worden. Krefelds erfolgreichste Independant-Band mischte den Laden auf wie in alten Zeiten, und nicht nur die Wirtin, die bei den Tourneen der "M’s" für das Licht zuständig war, stand da verträumt in der ersten Reihe und sang die alten Lieder mit.

Sigi Schneider und ihr Thekenteam eröffneten jeden Abend mit zwei eigens einstudierten Rocksongs, auch zwei Formationen aus Stammgästen besangen mit Coverversionen und umgetexteten Songs "ihr Wohnzimmer". "Das Leben ist der Hammer, schlafen können wir, wenn wir tot sind", schmetterte die Gästecombo "Die Besucher" dem Publikum entgegen, das beschreibt die ausgelassene Partystimmung treffend. Alte, mittelalte und junge "Engel"-Gäste bejubelten sich selbst, das "Engel"-Team und ihre allerliebste Kneipe bis spät in die Nächte, der Andrang war so groß, dass auch vor dem "Engel" gefeiert wurde. Und viele träumen schon vom 30. Geburtstag . . .