Rampe: Feiner Soul und fette Bläser
Die Buttshakers brachten Soulklassiker mit nach Krefeld.
Krefeld. Wenn es um Cover-Versionen der 60er Jahre geht, haben es viele neue Interpreten schwer, auch nur in Ansätzen an das Original anzuknüpfen. Wer aber wie die aus Lyon stammende Newcomer-Band The Buttshakers Soul-Klassiker längst vergangener Zeiten live zu einem temperamentvollen Soundpaket schnürt, der bestätigt zumindest die Ausnahme.
Denn was das junge französische Sextett um die schwarzhaarige, dunkelhäutige Sängerin Ciara Thompson den Besuchern ihres Konzertes in der Kulturrampe eine Stunde lang serviert, ist Soul mit frischer Intensität und Leidenschaft. Fette Bläser, WahWah-Gitarren und eine Stimme purer Energie hauchen den Liedern das nötige Soul-Feeling ein und wirken schon nach wenigen Minuten als konsequente Aufforderung zum Tanzen.
Wie auf der gleichnamigen Compilation spielen The Buttshakers einen Beat-Stampfer nach dem anderen. Ob "Gimme Little Sign", ein Klassiker von Brenton Wood von 1967, oder Lavern Bakers "Hey Memphis" - der erdige Lo-Fi-Soul samt hypnotischer Energie macht Band und Zuhörern hörbar Spaß. Zitate aus Twist und Rhythm’n’Blues bereichern zudem diesen schwungvollen Klang-Cocktail, dass für ein puristisches Vergnügen mit einer Prise Nostalgie sorgt.
Vor allem die 22-jährige Frontfrau aus Saint Louis verleiht den Stücken mit ihrer charismatischen Art und ihrer vokalen Direktheit authentischen Motown Sound ganz im Stile ihres Vorbildes Martha Reeves. Am Ende eines bemerkenswerten Auftritts ist aber bei Ciara Thompson keine Spur von Müdigkeit zu erkennen. Ausgelassen tanzt sie weiter zu den Soul-Hits, die vom DJ in der Kulturrampe zum Besten gegeben werden.
Ob The Buttshakers aber nur eine Belebung der Clubkultur sein werden, stellt sich erst Ende des Jahres heraus. Dann soll endlich auch das Debütalbum auf den Markt kommen. jek