Regionaldekane: Der Wert der Kirche vor Ort
Das neue Büro der Regionaldekane für Krefeld und Kempen-Viersen eröffnet am Freitag.
Krefeld. Hell, offen und freundlich präsentiert sich das neue Büro der Regionaldekane im Haus der Region. Seit Dezember sind die Räume in dem früheren Waldorf-Kindergarten am Dionysiusplatz 22 bezogen. „Verwaltungschef“, wie er selber sagt, ist dort nun Pfarrer Johannes Quadflieg, Regionaldekan der Region Kempen-Viersen. Einen Dekan für die Region Krefeld/Meerbusch gibt es weiterhin nicht.
Die Wände sind weiß gestrichen, die zahlreichen Fenster lassen viel Licht herein, das Holzparkett auf dem Boden erdet und strahlt Wärme aus. Sechs Büros, ein Sekretariatsbereich und ein großes Besprechungszimmer sind hier entstanden.
Das bietet bis zu 20 Personen Platz und wird künftig auch von den Mitarbeitern der im Haus ansässigen katholischen Beratungsstellen und Dienste genutzt. Ebenso wie der einladende kleine Innenhof mit einer Ruhebank und einer Bambus-Reihe als grünem Ausblick.
„Wir wollen die Räume für katholische Gruppen öffnen, wir wollen hier einen regen Austausch“, sagt Lothar Zimmermann, Sprecher des Pastoralrates. Seit der Vakanz der Regionaldekansstelle teilt sich der Vorsitzende des Katholikenrats mit Laien und Geistlichen die Aufgaben. Doch ein so umfangreiches Angebot, wie es das noch vor neun Jahren an selber Stelle gegeben hat, wird es nicht mehr geben.
Aufgrund der desolaten finanziellen Situation im Bistum Aachen musste ab dem Jahr 2004 ein Volumen von rund 60 Millionen Euro eingespart werden. Der Kirchensteuerrat hatte einen entsprechenden Sparplan verabschiedet. Dazu zählte auch die Schließung von Regionalstellen. 22 Mitarbeiter waren damals in Krefeld von dieser Maßnahme und von Kündigungen betroffen. Entsprechend groß war der Aufschrei bei Festangestellten wie bei Ehrenamtlern.
Zum Ende des Jahres 2004 wurde die Regionalstelle am Dionysiusplatz geschlossen. Das Büro zog in einer abgespeckten Version nach Viersen um und teilte sich von nun an mit der Region Kempen-Viersen die Räume.
Inzwischen haben sich die Kirchenoberen eines Besseren besonnen. Generalvikar Manfred von Holtum habe Krefeld wieder in den Blick genommen, sagt Johannes Quadflieg. Mit dem Umzug nach Krefeld wolle das Bistum den Wert der Kirche vor Ort betonen. Das Verwaltungszentrum ist in Viersen geblieben, der pastorale Bereich ist nun hier.
Neben dem Büro der Regionaldekane mit dem pastoralen Mitarbeiter Bernhard Beyer-Rüdiger und Referent Johannes Nienhaus sind nun auch Klaus von der Heiden, kirchliche Jugendarbeit, Jugendseelsorger Christoph von der Beek und Frauenseelsorgerin Christiane Parlings wieder in Krefeld beruflich beheimatet.
Während in den vergangenen Jahren viele der früheren Angebote an das Forum überwiesen wurden, will man sich nun auf einzelne gezielte Projekte konzentrieren. Beispielsweise einen Glaubens-Crashkurs, wie er schon in Viersen angeboten worden ist. Auch möchte Lothar Zimmermann mehr auf die Menschen eingehen, die hier in Deutschland Zuflucht vor Krieg, Verfolgung und Hunger suchen. „Wir müssen schauen, dass wir als Kirche hierbei deutlicher auftreten.“ Dabei denkt er bei der heutigen Struktur vorwiegend an die Pfarreien, „die dabei unsere Unterstützung brauchen.“