Sascha Gutzeit: Wo der Frosch die Locken hat

Entertainer Sascha Gutzeit spielt in seiner schrägen Rockshow in der Kulturrampe alle Rollen.

Krefeld. "Gleich zittert das Zelluloid, macht euch bereit für den Schock, denn gleich kommt das Monster of Rock!" So kündigt es eine bedeutungsschwere Stimme an - doch weit gefehlt. Statt des Monsters erscheint Blondine Helga Stein im kleinen Schwarzen. Nicht nur das Kinnbärtchen entlarvt sie, auch die behaarten Männerbeine - ganz klar, das ist Sascha Gutzeit. In der Kulturrampe präsentierte der Wuppertaler sein Ein Mann-Spektakel, eine aus Rockshow, Theater, Low-Budget-Kino und Hörspiel.

Helga Stein, die "bildhübsche Reporterin", steuert das Kaff Harryhausen an, trifft Corporal Identity, den Grappa trinkenden Sheriff Walter und natürlich den wahnsinnigen Dr. Schock. Alle Rollen füllt Rundum-Entertainer Sascha Gutzeit mit Bravour aus.

Dr. Schock fordert etwas mehr Donner für die Dramatik. Zur Musik des AC/DC-Songs "Hell’s bells" singt er "Helga schellt". Als Assistent Sascha die Tür öffnen will, kommt es zur Publikumsentscheidung, die Show "Herzblatt" lässt grüßen. "So, liebes Publikum, jetzt musst du dich entscheiden." Die Wahl fällt auf Helga - doch die steckt ruckzuck im "Fusionator" fest. Jetzt weiß sie, "wo der Frosch die Locken hat". Ihre Chromosomen vermischen sich mit denen eines Felsblocks.

Wenn auch der Humor zuweilen etwas flach ausfällt, dem Publikum gefällt die Geschichte. Helga, die Mutation der Reporterin, wütet als Steinriesin durch die Welt, verschlingt "alles außer Tiernahrung". "Das ist so grottenschlecht, dass es schon wieder gut ist", amüsiert sich ein Besucher. "Handwerklich gut gemacht", findet ein anderer.

Zur Power-Ballade schwenkt das Publikum Wunderkerzen - und Assistent Sascha retten zum Schluss die Welt. Luftballons regnen vom Himmel. Viel Applaus.