Schüler prüfen ihre Kompetenzen
Projekt zur Berufsorientierung in der Gesamtschule.
Krefeld. Sarah ist kommunikativ, aufgeweckt und schlau. Was sie beruflich später einmal machen möchte, weiß die Achtklässlerin allerdings noch nicht. Um herauszufinden, wo ihre Stärken liegen, hat die Schülerin der Gesamtschule Kaiserplatz am Kompetenzfeststellungsverfahren des Projekts „Chancen sehen — Chancen nutzen“ der Stadt Krefeld und der Agentur für Arbeit teilgenommen.
„Dieses Projekt dient der Berufsorientierung der Schüler und wird seit 2008 an unserer Schule angeboten“, sagt Günter Rehn, Lehrer an der Gesamtschule und verantwortlich für die Betreuung des Kompetenz-Checks. „Es soll ermöglichen, erste Fähigkeiten, Interessen und Neigungen für einen späteren Berufswunsch feststellen und erkennen zu können.“ Das Projekt ist ein Baustein in der vertiefenden Berufsorientierung, die Schüler ab der siebten Klasse erhalten. Die Orientierung wird in der neunten Klasse mit einem Unternehmenspraktikum abgeschlossen. „Am Ende des Kompetenztrainings kommen so manches Mal überraschende Ergebnisse heraus“, weiß Rehn, der Englisch und Wirtschaft unterrichtet. Denn oft gelangen durch die Tests Potenziale ans Licht, von denen die Schüler oder Eltern nichts wussten.
In dem ganztägigen Seminar unterziehen sich die Jungen und Mädchen Konzentrations- und Logiktests, üben Selbstpräsentationen und ihre Fähigkeiten in der Teamarbeit. Beauftragt wurde für die Durchführung das externe Unternehmen Talentbrücke, das für die Entwicklung des Projekts verantwortlich ist. „In dieser Potenzialanalyse geht es darum, herauszufinden, was Schüler interessiert und wo ihre Stärken liegen“, sagt Lars Scarpello, Geschäftsführer der Talentbrücke. „Nicht wo es sie beruflich hinführen wird.“ Im Fokus stehe, sich zur Berufsorientierung Gedanken zu machen. Außerdem sollen die Schüler motiviert werden.
Die Teilnahme fließt nicht in die Notenvergabe ein. Zum Abschluss erhält jeder Schüler einen zwölfseitigen Ergebnisbogen. Dieser wird gemeinsam mit den Eltern in einem individuellen Gespräch bewertet und analysiert.
Die 14-jährige Sarah ist gespannt, was sie am Ende des Tages über sich erfahren wird. „So eine Analyse kann auf keinen Fall schaden“, ist sie der Meinung. „Und wenn es mir nichts bringt, dann war es ein lustiger Tag.“