Schulprojekt: Gedichte über „mein Krefeld“
19 Neuntklässler der Tucholsky-Gesamtschule sind mit ihrem Werk jetzt in der Mediothek vertreten.
Krefeld. Neuheit in der Mediothek Krefeld: Seit kurzem hat die 315 Titel starke Abteilung "Literaturszene Krefeld" einen Titel mehr: Der Gedichtband heißt "Krähen fliegen über die Stadt", hat 38 Seiten im Pappeinband. Das Besondere: Die 19 Autoren der 50 Gedichte sind jetzt Neuntklässler der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule. Die Gedichte über Krefeld sind als Projekt im Deutsch-Unterricht des E-Kurses der damaligen Klassen 8a und 8c entstanden.
Deutsch-Lehrerin Martina Scheller: "Wir haben das Projekt vor den Sommerferien durchgeführt. Alle waren begeistert: die Schüler, die Eltern und die Lehrer. Inspiriert von Gedichten über den Potsdamer Platz in Berlin haben sich die Schüler an die Arbeit gemacht und ihre Gefühle, Wahrnehmungen und Gedanken zu ihrer eigenen Stadt gesammelt und geformt." Das war Teil eins des Projekts: Gedanken über Krefeld allgemein.
Teil zwei: Nach intensiver Vorarbeit haben sich die damaligen Achtklässler an einem Vormittag in ein Café am Ostwall getroffen, um von dort aus den Verkehr, die Menschen, die Natur zu beobachten, Momente in sich aufzunehmen und in größere und kleinere Texte zu "verdichten". In denen spiegeln sich auch die Stimmungslage der Schüler wider: So sind manche Gedichte trauriger Natur, andere sind lustig, wieder andere ernst.
Beispiele der Gedichttitel zeigen auch bereits, was die Schüler bewegt, wenn sie über "ihr Krefeld" nachdenken: "Tag und Nacht", "Heimat", "Samt und Seide" oder "Zwei Seiten" heißen die Namen der Gedichte oder "Hektik", "Nachdenklich" "Vertraut" und "UdU", auch auf dem Titelblatt zu sehen.
Martina Scheller hat die Werke dann per PC zusammengefasst, einige Fotos platziert. Theaterpädagoge René Linke schrieb ein Vorwort, und fertig war der geheftete Gedichtband in einer Auflage von 100 Stück. Einer ist in der Mediothek zu finden, ein zweiter im Rathaus: Martina Scheller und Schüler haben es Oberbürgermeister Gregor Kathstede überreicht, weil es ein Krefelder Werk ist. "Der OB zeigte sich hocherfreut über die Auseinandersetzung mit unserer Stadt und die gefühlvollen, teils heiteren, genau beobachteten Texte. Er schlug vor, das Bändchen in der Mediothek anzubieten", erläutert Scheller.
Gesagt, getan. Und die 19 Schüler und Schülerinnen sind stolz. Denn es dürfte wohl der erste Gedichtband in der Mediothek sein, der aus der Feder von Krefelder Schülern kommt.