Ein junger Mann im schwarzen Anzug rappt sich, unterstützt von einem DJ, seine Gedanken von der Seele. Die Worte überschlagen sich.

Der 22-jährige Rapper springt über die Bühne, tanzt und animiert das Publikum. Der "obligatorische Freestyle" am Ende darf nicht fehlen. Begleitet werden die Hip-Hopper von einer Liveband.

Mit dieser Besetzung erweist sich die fünfköpfige Band Acoustic Rocks am Wochenende beim Sommerrock-Festival als Publikumsmagnet.

Doch wie kommt man auf die Idee, Hip Hop und Rock zu mischen? Silvester 2005 beginnt das Ganze mit einem Experiment: "Auf einer Party wollte ein Kollege sehen, ob Oleg im 4/5-Takt rappen kann", erzählt Marcel, der DJ der Band.

"Wir haben es ausprobiert und es hat funktioniert." Dem ehemaligen Hip-Hop-Duo DJ Marcel Tadych und MC Oleg Guzenko schließen sich schnell drei Bekannte an, Gitarrist Mattäus Klimczak, Bassist Alexander von der Piepen und Drummer Phillipp Heckmanns.

Im März 2006 schlägt die Geburtstunde von Acoustic Rocks, die Rock, Funk und deutschsprachigen Rap vereinen. Das Resultat? "Wir machen quasi Hip-Rock", schmunzelt Oleg.

Die musikalischen Vorbilder wie Blumentopf, Wir sind Helden, Beginner und Metallica sind so verschieden wie die Bandmitglieder. "Wir hören und produzieren alles, was gut ist", erklärt Phillipp.

Die ehemaligen Gymnasiasten setzen auf "harmonische, motivierende und stimulierende" Musik. Der Mix aus Wortwitz, Improvisation und eigenen Erfahrungen kommt gut an. Während Songwriter Oleg mit dem Stück "K-R-E-F-E-L-D" Heimatliebe bekennt, bezieht er mit "Deutschland 2.0" klar eine gesellschaftskritische Position zum Überwachungsstaat.

Dass man kein ehemaliger Krimineller sein muss, für den Frauen leicht bekleidet durch ein Musikvideo springen, beweisen die Erfolge der Band wie der erste Platz beim Newcomer Contest der KMI 2006. Entdeckt wurden die fünf Musiker letztes Jahr vom Label Al dente. Für Phillipp kam das persönliche Highlight vorletzten Monat heraus und nennt sich "Rap On The Rocks", das Debütalbum von Acoustic Rocks.