Summer Street: Leichtigkeit auf der Straße
Die Friedrich-Ebert-Straße wird sich wieder in eine Festmeile verwandeln. Ein Programm mit über 80 Angeboten vom Grillen bis zum Rhönrad warten auf die Besucher.
Krefeld. Keine stinkenden Abgase, sondern leckerer Kuchenduft liegt in der Luft; anstelle hupender Autos erklingt Klavierspiel; die Passanten hetzen nicht über die Straße, sondern flanieren quer über die Fahrbahn. Am übernächsten Sonntag ist die Friedrich-Ebert-Straße keine Hauptverkehrsader mehr, sondern zum zweiten Mal die „Summer Street“, die im Rhythmus vergnügter Menschen pulsieren soll. Im vergangenen Jahr kamen 30 000.
„Sie wird auch eine ,Summer Street‘ bleiben und nicht in ,Sommerstraße‘ umbenannt, wie es einmal gefordert wurde“, sagt Ideengeber Christian Kraus. „Das englische Wort steht für Leichtigkeit, gute Laune und Freiheit. Wir werden sie nicht umtaufen.“
„Einfallstraße“, könnte sie scherzhafterweise schon eher genannt werden, denn die Ideen und Angebote der Menschen, die sich auf den 2500 Metern aktiv engagieren, sind beachtlich. 80 Programmpunkte — im vergangenen Jahr waren es 60 — gibt es diesmal. 30 davon sind neu. Sie reichen vom „Rudelgrillen“ bis zum Turnen mit dem Rhönrad.
Damit der Passant für die 2,5 Kilometer lange abwechslungsreiche Strecke gut gerüstet ist, kann er sich auf Wunsch am Start an der Hohenzollernstraße den Blutdruck messen lassen. Die weiteren bunten und abwechslungsreichen Aktionen beschreibt Friedhelm Kutz vom Stadtmarketing: „Die Villa Meerländer hat geöffnet und zeigt innen die Campendonk-Gemälde und draußen eine weitere Ausstellung namens ,Memoo‘. Die Tanzgruppe ,Abentoyer Niederrhein‘ tritt ebenso auf wie ,Drum & Brass‘ mit Stefan Nelder und Waldo Karpenkiel.“ Die „Roonzwerge“ schminken Kinder und die Gitarrenfreunde heißen nur „Saitensprung“.
Mitglieder des Vereins Vezuthando zeigen nicht nur, wie getrommelt wird, sondern laden beim Trommelworkshop zum Mitmachen ein. „Wer für die Unterweisung eine kleine Spende geben möchte, sollte wissen, dass der Erlös an lokale Initiativen in Afrika geht.“ Die Summer Street ist keine kommerzielle Veranstaltung. „Alle Einnahmen gehen an gute Zwecke“, betont Kutz. Weiter geht es mit Klavieren zum Bespielen, Liegestühlen zum Ausruhen und Brunchen mit Freunden.
Wer unterwegs Appetit bekommt, kann sich in Nachbarsgarten einladen oder sich eine Brezel vom Bäckerfahrrad kaufen. Wer es lieber kühl mag, kann ein Slush Eis genießen, ein erfrischendes Kaltgetränk mit gefrorenem Wassereis, das mit einem Strohhalm getrunken wird. Zusätzlich gibt es an drei Stellen die quietschgelbe Picknicktasche der Stadt unter anderem mit Apfel, Banane und Chips, dem ABC für Hungrige.