Taiwando-Training für Mädchen: Wie man sich sicher fühlt

Beim Taiwando geht es um Atmung, Haltung und Konzentration. Elf Montessori-Schüler haben das eingeübt.

Krefeld. Eine ungewöhnliche Projektwoche haben elf Mädchen der Montessori-Gesamtschule hinter sich: In der Taiwando-Akademie lernten sie Grundlagen der Selbstverteidigung und Übungen zur Selbstwahrnehmung. Trainerin Bianca Beinecke unterrichtete sie in der chinesischen Kampfkunst und Gesundheitslehre.

Seit 25 Jahren arbeitet die Akademie mit verschiedenen Krefelder Schulen in AGs und Projektwochen zusammen. „Siegen, ohne zu kämpfen, lautet das Prinzip von Dju-Shu, einer Unterdisziplin des Taiwando“, erklärt Bianca Beinecke. Sie übt die Kampf- und Selbstverteidigungskunst seit über 25 Jahren aus. „Es geht beim darum, sich selber wahrzunehmen und Techniken der Selbstverteidigung zu erlernen.“

Einige dieser Bewegungsabläufe haben die Elf- bis 13-Jährigen in fünf Tagen gelernt und führten sie am letzten Tag ihren Eltern vor. In einer Kombination aus Atem- und Entspannungstechniken, Selbstverteidigungs-Sequenzen sowie Spielen präsentierten die Mädchen ihr Können.

„Atemübungen sind eine wichtige Säule in unserem Training“, erklärt Beinecke. Weitere Trainingsziele seien die Stärkung der Muskulatur, Selbstwahrnehmung, Persönlichkeitsbildung sowie Koordinationsvermögen.

„Atmung ist das, was den Menschen beseelt“, sagt Mario Frerker, der Taiwando in Krefeld eingeführt und 1980 die Akademie gegründet hat. „Atmung, Haltung und Konzentration sind die drei Komponenten, die persönlichkeitsbildend sind.“ Dju-Shu sei Selbstschutz: „Jeder achtet hier auf jeden.“

Dass dies alles nicht in fünf Tagen zu erlernen ist, dessen ist sich die Bianca Beinecke bewusst: „Jedoch haben die Mädchen ein so außergewöhnliches Engagement gezeigt, dass wir es ihnen ermöglichen wollen, weiterzumachen.“ Nach den Herbstferien wird es daher eine neue Nachmittagsgruppe für zehn- bis 13-Jährige Mädchen geben.

Viele der Teilnehmerinnen und deren Eltern sind von der Idee begeistert. „Ich finde dieses Training sehr sinnvoll“, sagt Kirsa Gather, Mutter der zwölfjährigen Annika. „Gerade in dem Alter. Ab elf, zwölf sind die Kinder ja mehr alleine unterwegs.

Durch das Training werden sie selbständiger, fühlen sich sicherer.“ Ihre Tochter hatte viel Spaß: „Ich fand es schön, dass man das mal ausprobieren konnte“, sagt Annika. Gerne würde sie dabei bleiben, wenn sie die Zeit neben ihren vielen Freizeitaktivitäten findet.