Theater-Mitarbeiter auf Krefelder Entdeckungstour

Mitarbeiter des Theaters haben sich durch die Stadt chauffieren lassen. Das brachte unerwartete Einblicke und gute Gespräche.

Krefeld. Es gibt immer verschiedene Wege, sich mit einer neuen Umgebung vertraut zu machen. Manche unternehmen lange Spaziergänge, manche kaufen sich eine Tageskarte für den Bus, und manche haben Glück: Sie werden zur Stadtrundfahrt eingeladen.

So ein Glück hatten jetzt die neuen Mitarbeiter des Theaters Krefeld/Mönchengladbach, die von den Theaterfreunden durch Krefeld chauffiert wurden. Die Idee kam von Heinrich Rungelrath, dem Vorsitzenden . "Manche kennen ja nur das Theater und den Bus nach Mönchengladbach", sagt er. "Da wollten wir Abbhilfe schaffen".

Knapp 30 Sänger, Schauspieler, Sekretärinnen, Chorleiter oder Techniker stiegen also in den Bus und ließen sich von Krefelds charmanten und interessanten Ecken beeindrucken. Den Stadtführer mimte Ulrich Pudelko, der diesen Job auch für das Stadtmarketing versieht.

Zunächst fuhr er ums Karree und nutzte dies, um verschiedene Besonderheiten Krefelds zu erklären. Bei Gleumes ging es um die Hausbrauereien, an der Liebfrauenkirche um die Zusammensetzung der Konfessionen und um die Architektur der zahlreichen Weber- und Textilmanufakturen am Inrath.

Überhaupt spielte die Architekturgeschichte eine große Rolle, von den hinteren Reihen kam denn auch der Ausruf: "Jetzt wissen wir, wo wir wohnen könnten." Die Fahrt ging aber auch in das Industriegebiet am Hafen, durch das beschauliche Linn und auf der Rückfahrt an den Mies-van-der Rohe-Villen vorbei.

"Für mich war das sehr interessant", sagte Chorleiterin Maria Benyumova im Anschluss. "Denn ich wohne ja in Mönchengladbach". Dort leben auch Kapellmeister Andreas Fellner und Sopranistin Eva-Maria Günschmann. Beide waren sehr angetan von all den neuen Eindrücken aus Krefeld, die sie mit nach Hause nehmen konnten.

Und sogar Schauspieler Joachim Henschke, der schon seit Jahren in Krefeld lebt und arbeitet, hat noch ein paar neue Informationen mitgenommen. "Den Stein kannte ich nicht", sagte er überrascht und meinte einen Quader zu Füßen der Lutherlinsen auf dem Ostwall, der an den Stadtplaner Vagedes erinnert. Ihm verdanken die Krefelder die vier Wälle. Dass der Sprödentalplatz nach dem Krieg mit Schutt um zwei Meter auf sein jetziges Niveau gehoben wurde, wusste kaum jemand.

Der Ausflug fand seinen Abschluss am Nordbahnhof, wo im Blauen Waggon zünftig Grünkohl verspeist wurde und die Gespräche sich dann auch um das Theater drehten. Manche Kollegen kamen dort spartenübergreifend zum ersten Mal ins Gespräch.

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