Umbau: Eine Tierarztpraxis für den Zoo

Die ehemalige Futtermeisterei wurde großzügig umgebaut. Es gibt jetzt genügend Platz für einen Behandlungsraum.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Wenn das Silberäffchen eine dicke Backe hat, dann ist Stefanie Markowski gefragt. Die Tierärztin ist seit anderthalb Jahren für das Wohl der Zoo-Bewohner zuständig. Eine eigene Praxis auf dem Gelände gab es allerdings bislang nicht. „Das Äffchen musste also in die benachbarte Praxis gebracht werden, damit wir es röntgen und somit herausfinden konnten, warum die Backe schmerzt“, erzählt Tierärztin Markowski.

Diese weiten Wege gehören ab sofort der Vergangenheit an. Denn erstmals in seiner 75-Jährigen Geschichte verfügt der Zoo über eine eigene Tierarztpraxis. „Das ist wirklich toll. So ist es möglich, Untersuchungen mit viel weniger Aufwand vorzunehmen. Die Tiere müssen ja auch entsprechend transportiert werden“, freut sich Markowski.

Noch ist das geräumige Zimmer ziemlich leer. Ein Behandlungstisch steht drin, der schon seine besten Tage hinter sich hat. „Der war ein Geschenk und stammt sicher noch aus den 50er oder 60er Jahren“, erzählt Zoo-Sprecherin Petra Schwinn.

Dank der Zoofreunde, die eine Menge Geld gesammelt haben, wird der Raum aber schon bald nicht mehr nur mit dem Grundmobiliar ausgestattet sein. „Es sind schon einige Geräte bestellt. Bis sie da sind, dauert es allerdings noch eine Weile“, so Markowski. Ende Mai sei mit den bereits georderten Geräten zu rechnen.

Einiges muss noch ausgesucht werden, woran die Tierärztin maßgeblich beteiligt ist: „Ich freue mich, dass ich mit aussuchen darf. So kann man dem Bedarf nach entscheiden und einen höheren Komfort für mich und die Tiere schaffen.“ Auch vorher sei die Tiermedizin im Zoo gut gewesen, doch es gab mehr Schwierigkeiten hinsichtlich Transport und Hygiene. „Die Behandlungen fanden oft direkt in den Ställen statt, wo es natürlich nicht so sauber ist wie hier“, sagt Markowski: „Ab sofort können Tiere bis zu einer Größe eines Menschenaffen hier behandelt und auch operiert werden.“

Doch nicht nur die Praxis ist in den Räumen der alten Futtermeisterei entstanden. Nachdem diese an die Violstraße verlegt wurde, konnten die Bauarbeiten beginnen. Innerhalb eines Jahres sind in der unteren Etage zwei Büros, ein Labor, ein Konferenzzimmer und ein Aufenthaltsraum mit Küche entstanden.

„Neben vielen Sponsoren haben unsere Zoo-Handwerker unzählige Stunden damit verbracht, das Gebäude umzubauen“, erzählt Frank Rusch, der kaufmännische Leiter des Zoos, der auch für die Planung des Umbaus zuständig ist. „Nach dem Umbau der unteren Etage und der Ausstattung der Praxisist in diesem Jahr noch der Ausbau der Sozialräume für die Tierpfleger in der ersten Etage geplant. Dort sollen Duschen und Umkleideräume entstehen.“

Rund 30 000 Euro haben die ersten Sanierungsschritte bislang gekostet, 11 000 Euro wurden für die medizinischen Geräte ausgegeben. Auch wenn es noch ein bisschen dauert, bis die Praxis vollständig nutzbar ist — die Freude ist schon riesengroß. Denn schließlich haben alle etwas davon, sowohl die Zwei- als auch die Vierbeiner.