X-Factor - Am Tag danach: Fans enttäuscht - Kassim schaut nach vorn
Krefeld. Sie kamen mit hoffnungsvollen Gesichtern und gingen mit traurigen Mienen: etwa 50 Fans kamen am Dienstagabend in die Kulturfabrik, um den Krefelder X Factor-Kandidaten Kassim Auale beim Public Viewing zu unterstützen.
Von Anfang an fiebern sie mit dem Krefelder mit. Doch ein wenig Aufregung liegt dann doch in der Luft, als der 20-Jährige „Moves like Jagger“ von Maroon 5 singt. Denn als „Das Nervenbündel“ bekannt, wurde Kassim seine Nervosität schon zum Verhängnis. Doch die Krefelder Fans drücken die Daumen. „Wir hoffen, dass er beweist, dass er gerade kein Nervenbündel ist und die Leute ihm das auch anerkennen.“, so Deborah (19).
Die meisten Zuschauer sind Freunde von Kassim oder Fans seiner Band „Breakdowns At Tiffany’s“. „Eigentlich kennt man ihn eher schreiend“, sagt die 19-jährige Jana Schultes aus Aachen, die schon viele Konzerte der Band besucht hat. Denn normalerweise gibt sich der X Factor- Kandidat als „Shouter“ lieber der Metall- als der Pop-Rock Musik hin.
Doch in der Fernsehshow beweist er beim Motto „Party Classics“, dass er auch das kann. Mit einer aufwendigen Bühneninszenierung, zeigt er sich in fluoreszierenden Farben und begeistert nicht nur das Publikum in Köln. „Wir haben zwei Mal angerufen und hoffen, dass mein Vater von zu Hause aus auch für ihn abstimmt“, sagte Shanina (18) aus St. Tönis, die Kassim schon seit der fünften Klasse kennt.
Leider erhält Kassim insgesamt zu wenig Stimmen und muss wie in der Woche zuvor im Entscheidungsduell kämpfen. Und das tut er auch: „Chicago“ von Clueso ist eines seiner gesanglichen Bestleistungen, so dass auch die Zuschauer der Kulturfabrik zuversichtlicher werden. Doch sie sollten enttäuscht werden: X Factor-Mentor „Das Bo“ entscheidet sich für die 16-jährige Monique Simon und damit gegen den Krefelder Mitstreiter.
Die Mitfiebernden in der Kufa sind schwer enttäuscht. „Die Entscheidung war Mist. Die Jury ist doch viel zu sehr mit den Sticheleien untereinander beschäftigt, als vernünftig zu entscheiden.“, so Kevin Offermanns (24).
Auch Kassims Onkel Andreas Robens hält die Entscheidung für eine Farce. „Als Familie beurteilen wir natürlich nicht objektiv, aber auch Außenstehende fanden seinen Auftritt überragend.“
Gleichzeitig ist er sich sicher, dass Kassims Abgang nicht besser hätte sein können. „Nach solch einer einwandfreien Performance hat er sicherlich gute Chancen, auch anderswo erfolgreich zu sein. Von der Jury bin ich jedoch enttäuscht — Till Brönner hat nicht einmal eine Begründung für sein Urteil abgegeben.“
Diese Jury wird nächsten Dienstag wieder (Vox, 20.15 Uhr) über das Weiterkommen der verbliebenen sieben Kandidaten entscheiden.